< vorhergehender Beitrag

12. Oktober – Welt-Rheuma-Tag

Der diesjährige Welt-Rheumatag steht unter dem Motto „Rheuma bewegt uns alle“. Das NÖ Kompetenzzentrum für Rheumatologie im Landesklinikum Stockerau hat im Rahmen seiner Ambulanz seit 1999 rund 5500 PatientInnen-Kontakte jährlich.


Abteilungsvorstand Prim. Doz. Dr. Burkhard Leeb

Ergotherapeutin Romana Orlik, MBA

Fingerübungen bei Rheuma

Handarthrose

Ergonomische Maus

Rheuma kann in sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen – etwa 400 verschiedene Erkrankungen - auftreten,  angefangen von leichten Wirbelsäulen-Beschwerden bis hin zu Gelenksschädigungen und entzündlichen Erkrankungen, verbunden mit lebensbedrohlichen Komplikationen an inneren Organen. Die Krankheiten des rheumatischen Formenkreises können Knochen, Knorpel, Bänder, Sehnen, Muskeln und Organfunktionen, wie z.B. Niere und Lunge betreffen und zählen als echtes „Volksleiden“ zu den Hauptursachen für Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit. „Unbehandelt werden im Rahmen der Chronischen Polyarthritis etwa 50 Prozent der Betroffenen arbeitsunfähig, und das  Sterblichkeitsrisiko der Erkrankung liegt in etwa so hoch wie beim Diabetes mellitus Typ 2. Rheuma ist also alles andere als eine ungefährliche Alterserkrankung“, sagt Prim. Doz. Dr. Burkhard Leeb, Abteilungsvorstand der Rheumatologie im Landesklinikum Stockerau.

„Rheuma bewegt uns alle“

Ein sehr wichtiger Teil der stationären Therapie sind ergotherapeutische und physiotherapeutische Behandlungen der PatientInnen, die die Lebensqualität der Betroffenen in vielerlei Hinsicht verbessern. Aktive Bewegung ist der wichtigste Faktor zur Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit, besonders bei chronischen Erkrankungen. Die Ergotherapie hat vor allem das Ziel, dem erkrankten Menschen die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen, bzw. nach oder während einer beeinträchtigenden Erkrankung wiederherzustellen.

Romana Orlik, MBA, leitende MTD der Ergotherapie im LK Stockerau empfiehlt: „In einer  2006 veröffentlichten Gelenkschutzbroschüre1 wurden Tipps und Tricks gesammelt, die Menschen mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis unterstützen, ergonomisch und physiologisch Bewegungen zur Bewältigung von Hürden im Alltag zu ermöglichen. Das Umsetzen von Gelenkschutzprinzipien zielt darauf ab, aktiv und eigenverantwortlich gesundheitsfördernde Maßnahmen zur Förderung der Lebensqualität zu integrieren, um so lange wie möglich Aktivitäten des täglichen Lebens selbständig ausüben zu können. Darin enthaltene Heimübungsprogramme tragen zum Erhalt der Beweglichkeit bei.“

Zudem werden seitens des stationären Pflegeteams aktivierende Pflegekonzepte angewandt um die betroffenen PatientInnen in ihrer Mobilität zu fördern.

 

Infokasten:

Fakten:
Das Risiko eines Menschen, irgendwann im Laufe seines Lebens eine rheumatische Erkrankung  zu bekommen, liegt bei 70 bis 80 Prozent. Alleine in Österreich fallen bei einer Bevölkerungszahl von 8,2 Millionen pro Jahr 8,4 Millionen Krankenstandstage wegen rheumatischer Erkrankungen an.

Wie bekommt man einen Begutachtungstermin?
Begutachtungen in der Rheumatologie-Ambulanz Stockerau erfolgen nach Zuweisung durch den Haus- oder Facharzt, nach telefonischer Terminvereinbarung: 02266 / 9004-12820

Durch Liaison-Dienste werden weiters auch PatientInnen in anderen NÖ Klinikstandorten ambulant mitbetreut: LK Amstetten, LK Gmünd, LK Neunkirchen, LK Zwettl.

Ausbildung:
Das NÖ Kompetenzzentrum für Rheumatologie im LK Stockerau ist darüber hinaus das einzige Aus- und Weiterbildungszentrum für InternistInnen für das Zusatzfach Rheumatologie in Niederösterreich.
 

Selbsthilfe:
Das LK Stockerau ist mit dem Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet und arbeitet in diesem Bereich mit der Selbsthilfegruppe Rheuma Wien eng zusammen.

1 Bezugsquelle: „Tipps für den Alltag mit Rheuma“, R. Orlik (2011), Herausgeber Firma MSD; Bezug kostenlos: www.msd.at/therapiegebiet/rheuma