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5 Jahre Virtuelle Koloskopie

Landesklinikum Melk: Seit der Anschaffung eines sehr leistungsfähigen 64-Zeilen-Computertomographen im Jahr 2008 wird die Virtuelle Koloskopie (CT-Colonographie) als neues, wenig belastendes Untersuchungsverfahren im Landesklinikum Melk routinemäßig eingesetzt. Dabei wird aus dem Datensatz einer CT-Untersuchung des Bauchraums der Hohlraum des Dickdarmes rechnerisch ermittelt und dreidimensional dargestellt.


Für Prim. Dr. Rupert Strasser und Ass. Dr. Krackowitzer ist die Virtuelle Koloskopie bereits ein radiologisches Routineverfahren, die Irrigoskopie hat nur mehr historische Bedeutung.

Das Dickdarm Doppelkontraströntgen (Irrigoskopie) wurde durch diese neue Methode nahezu vollständig verdrängt.  Im Vergleich zur konventionellen Koloskopie (Darmspiegelung) ist die Virtuelle Koloskopie weniger belastend und mit geringeren Risikofaktoren behaftet, hat aber den Nachteil, dass während der Untersuchung keine Gewebsprobe gewonnen bzw. keine Polyp Abtragung durchgeführt werden kann. Ein medizinischer Zusatznutzen der CT-Colonographie besteht darin, dass nicht nur die Darstellungen der Darmschleimhaut, sondern auch die Bewertung der Darmwand und der Organe des Bauchraumes wie bei einer normalen CT-Untersuchung möglich ist. 

Bei der Darmspiegelung gelingt es nicht immer den gesamten Dickdarm zu untersuchen. In diesen Fällen wird im LK Melk am gleichen Untersuchungstag, ohne neue belastendende Patientenvorbereitung, die Untersuchung durch den Einsatz der virtuellen Koloskopie komplettiert. Dieses Angebot wird mittlerweile von Patient und Endoskopiker sehr geschätzt. Dieser Fall ist die häufigste Indikation für die Durchführung der Virtuellen Koloskopie im LK Melk. Primär kommt die virtuelle Koloskopie dann zum Einsatz, wenn die konventionelle Koloskopie aus einem bestimmten Grund nicht möglich ist, bzw. vom Patienten wegen der höheren Belastung abgelehnt wird.