Damit es mit der Blutversorgung klappt – Behandlung von Herzklappenerkrankungen
Die Herzchirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten unter der Leitung von Prim. Univ.-Doz. Dr. Christoph Holzinger führte seit dem 22-jährigen Bestehen rund 3.840 Herzklappenoperationen durch. Ein Großteil der eingesetzten Klappen sind biologische Klappen aus Rinderherzbeuteln, gefolgt von mechanischen Klappen und Klappen von Verstorbenen. Die Herzchirurgie leistet als einzige herzchirurgische Abteilung Österreichs routinemäßig an 365 Tagen im Jahr und dies rund um die Uhr medizinische Versorgung auf höchstem Niveau.
Symptome wie Atemnot, Druck auf der Brust und in weiterer Folge Schwindelattacken und kollapsartige Zustände können auf eine kardiologische Erkrankung hinweisen. Abgeklärt werden muss jedenfalls auch die einwandfreie Funktion der Herzklappen.
Verschleppte Infekte können eine bakterielle Entzündung der Herzklappen auslösen und dadurch zu einer Degeneration der Klappen führen. Darüber hinaus können angeborene Herzfehler, wie z.B. zwei anstelle von drei Teilklappen, nach Jahrzehnten beim Patienten Symptome verursachen.
„Ab dem 60. Lebensjahr werden routinemäßig Bioklappen aus Rinderherzbeuteln, die zuvor chemisch aufbereitet wurden, eingesetzt. Der Vorteil dabei ist, dass der Patient kein Medikament zur besseren Verträglichkeit einnehmen muss. Nach 20 Jahren sind 85 bis 90 % dieser biologischen Klappen noch voll einsatzfähig. Wir haben von 3.500 eingesetzten Bioklappen lediglich 15 Klappen in den letzten 22 Jahren wieder ausgebaut und durch neue ersetzt“, so Prim. Univ.-Doz. Dr. Christoph Holzinger, Leiter der Herzchirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten.
Bei jüngeren Patientinnen und Patienten kommen sogenannte mechanische Klappen aus Carbon zum Einsatz. Bei diesen Klappentypen müssen Patientinnen und Patienten lebenslang blutverdünnende Medikamente einnehmen, damit sich keine Blutklümpchen an den Klappen verhaften können.
Eine durchschnittliche Herzklappenoperation dauert zwei Stunden. Für die Ross-Methode, bei der eine Klappe von einem Verstorbenen eingepflanzt wird, benötigt der Operateur drei Stunden. Bis dato wurden rund 170 Klappen von Verstorbenen eingesetzt.
„Die herzchirurgische Abteilung des Universitätsklinikums St. Pölten bietet das gesamte Spektrum der Erwachsenenherzchirurgie an. Um die beste Versorgung gewährleisten zu können, operiert die Abteilung als einzige herzchirurgische Abteilung Österreichs routinemäßig auch an Wochenenden und Feiertagen. Im Jahr 2014 wurden 963 herzchirurgische Operationen durchgeführt“, so Dr. Thomas Gamsjäger, MSc, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum St. Pölten.






