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Interdisziplinäre Entlassungsstation – umfassende Vorbereitung für zu Hause

Die interdisziplinäre Entlassungsstation, kurz IES, ist ein am Universitätsklinikum St. Pölten entwickeltes Konzept der Pflege und wird seit Beginn 2014 umgesetzt. Der Pflegeprozess und die Rehabilitation stehen auf dieser in Österreich einzigartigen Station, die ohne eigenen Arzt auskommt, im Vordergrund. Kürzlich wurde dieses Konzept am „Schwesterntag 2015“ in der Nähe von Frankfurt präsentiert.


(v.l.) 1. Reihe: DGKP Markus Schmuck, DGKS Lydia Obermayer, DGKS Petra Basche, DGKS Petra Brocza, DGKP Hubert Irybauer; 2. Reihe: DGKP Thomas Wieland, Stationsleitung, Werner Heidinger, Pflegehelfer, DGKS Bernadette Haiden

Nach einer Behandlung beziehungsweise einer Operation weisen die Patientinnen und Patienten einen verbesserten Gesundheitszustand auf und genesen zunehmend. Die nötige ärztliche Versorgung nimmt in der Regel mit der Verbesserung des Gesundheitszustands stetig ab und die pflegerische Betreuung und Rehabilitation gewinnt gleichzeitig an Bedeutung.

Mit der neuen Organisationseinheit der interdisziplinären Entlassungsstation hat der behandelnde Arzt der Fachabteilung die Möglichkeit, die medizinische Behandlung abzuschließen, auch wenn noch keine vollständige Entlassung verantwortet werden kann. Der Arzt veranlasst in diesem Fall eine Transferierung auf die IES. Ob eine Aufnahme gerechtfertigt ist, prüft und entscheidet in diesem Fall das Pflegepersonal der IES aufgrund definierter Aufnahmekriterien.

„Auf der IES orientiert sich das pflegerische Handeln nach dem Pflegeprozess. Dieser wird unter Berücksichtigung des Transferierungsberichts und der pflegerischen Beurteilung, unter Einhaltung neuester evidenzbasierter Erkenntnisse, in der Pflege geplant. Bei medizinischer Notwendigkeit ist eine ärztliche Konsultation möglich, sowie bei Bedarf eine Transferierung auf eine medizinische Abteilung“, so Michaela Gansch, MSc, Pflegedirektorin am Universitätsklinikum St. Pölten.

Die Anwendung entsprechender Pflegekonzepte erlaubt einen individuellen Tagesablauf. Zudem werden auch die Pflegevisiten den individuellen Anforderungen und Wünschen der Patientinnen und Patienten angepasst.

Durch die vermehrte Einbindung der Patientinnen und Patienten in den Pflegeprozess soll die bestmögliche Lebensqualität wiedererlangt und ein nahtloser Übergang in die häusliche Pflege sichergestellt werden.

Nach Abschluss der medizinischen Versorgung können die Patientinnen und Patienten früher aus der Fachabteilung entlassen werden. Sie erfahren fachkompetente Betreuung durch das Pflegepersonal, bis die Versorgung außerhalb des Klinikums sichergestellt ist oder sie sich wieder selbst versorgen können.

Dieses neuartige und in Österreich einmalige Pflegekonzept wurde am „Schwesterntag 2015“ der Johanniter-Schwesternschaft in Niederweisel bei Frankfurt präsentiert und von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit großem Interesse wahrgenommen.

„Wir sind stolz, dieses einmalige Pflegekonzept im Universitätsklinikum St. Pölten realisiert zu haben und dass auch über die Grenzen hinaus, großes Interesse daran besteht!“, so Regionalmanagerin Hon. Prof. (FH) Christa Stelzmüller, MAS.