Landesklinikum Horn nimmt am Projekt „nutritionDay“ teil
„nutritionDay“: Ein Projekt zur Bekämpfung von Mangelernährung in Krankenhäusern und Pflegeheimen

Die Horner Diätologinnen Anita Ledermann und Karin Steindl freuen sich über die Teilnahme des Klinikums Horn-Allentsteig am „nutritionDay worldwide“.
Am 19.11.2015 findet der „nutritionDay worldwide“ statt – das Landesklinikum Horn beteiligt sich mit zwei Stationen an diesem internationalen Projekt.
15 bis 40% der stationär aufgenommenen Patienten in Krankenhäusern sind mangelernährt, wobei besonders zu beachten ist, dass auch übergewichtige oder adipöse Personen an Mangelernährung leiden können. Studien belegen, dass eine adäquate Ernährung den Heilungsprozess als auch die Pflegebedürftigkeit von Patienten positiv beeinflussen kann. Bedarfsangepasste Ernährung verhilft zu einer verbesserten Immunabwehr, einer gesteigerten Leistungsfähigkeit und Muskelfunktion, besserer Wundheilung und zu einer Beschleunigung des Genesungsprozesses.
Im Jahr 2003 wurde auf europäischer Ebene der Handlungsbedarf gegen Mangelernährung erkannt, durch die Verabschiedung einer Resolution bekam das Thema somit einen höheren Stellenwert in der Gesundheitspolitik. Durch diesen Aufwind gestärkt, initiierte die Europäische Organisation für klinische Ernährung und Stoffwechsel ESPEN ein weltweites Projekt namens „nutritionDay“, um einerseits für das Thema zu sensibilisieren und gleichzeitig Reflexionen und Maßnahmen zur Verbesserung und Veränderung von Ernährungsgewohnheiten anzustoßen.
Auch in Österreich wird Mangelernährung im Krankenhaus und Pflegeheim zu einem immer wichtigeren Thema. Die am 19. November gesammelten Daten des nutritionDays fließen in den Nationalen Ernährungsbericht ein um die Situation von Mangelernährung österreichweit zu dokumentieren und Schritte auf politischer Ebene zu definieren.
NutritionDay ist eine weltweite eintägige Querschnittserhebung von Ernährungsgewohnheiten, an der bereits über 60 Ländern und 190.000 Patienten mitgemacht haben. Die Fragebögen umfassen Fragen zu den Bereichen „Ernährungsstrukturen und Standards“, „Patientenprofil und (Ernährungs-)therapie“ sowie „Essverhalten und Gewichtsverlauf“. Sowohl der Name der teilnehmenden Einrichtung als auch die Stationsbezeichnung sowie die Patientendaten werden verschlüsselt anonymisiert in einer Datenbank erfasst. Die Teilnahme der Patienten ist freiwillig und erfolgt nur nach entsprechender Information über das Projekt und Unterzeichnung einer Einverständniserklärung. Jede Station erhält ihre eigenen Ergebnisse. Diese werden in der Auswertung dem Ergebnis aller teilnehmenden Stationen der gleichen Fachrichtung gegenübergestellt.
Karin Steindl, Diätologin im Landesklinikum Horn erklärt die Bedeutung des nutritionDays: „Wir können so die Ernährungssituation der Patienten und die ernährungsrelevanten Strukturen im Krankenhaus darstellen, mit dem Bestreben, Stärken und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen. Ziel ist auch, dem Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Genesung vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken, menschliches Leid zu lindern und die Kosten für das Gemeinwesen zu reduzieren.“





