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Präanästhesie-Ambulanz im Landesklinikum Tulln

Mit der Fertigstellung der neuen Intensivstation im Herbst 2010 sind die räumlichen Voraussetzungen für den Betrieb einer Präanästhesieambulanz geschaffen worden.


(v.l.) DGKS Andrea Nagl, OÄ Dr. Gudrun Kreuzer, OA Dr. Josef Liedermann

Seit Oktober 2010 besteht nun an allen Werktagen zwischen 8 – 12 Uhr die Möglichkeit einer ambulanten Abklärung der Anästhesieverträglichkeit aller zur Operation vorgesehenen Patienten.  In den Betriebszeiten stehen ständig Anästhesist und Pflegekraft für die mögliche Gesamtabklärung und Aufklärung zur Verfügung. Sobald Patienten im Krankenhaus für eine Operation vorgesehen sind haben sie die Verpflichtung und die Möglichkeit, zeitgleich oder zeitnah die Anästhesieambulanz aufzusuchen. 

Hier wird nach Erhebung einer genauen Anamnese und eingehender klinischer Untersuchung evaluiert, ob und in welcher Dimension für den bevorstehenden Eingriff noch Befunde eingeholt werden müssen. Alle im Krankenhaus möglichen Befunde werden im Rahmen des möglichst einmaligen Ambulanzbesuches erhoben. Die Ergebnisse fließen in die Gesamtbeurteilung ein, wonach der Facharzt seine Einwilligung zur Anästhesie geben kann. 

Neben Abklärung wird auch Aufklärung groß geschrieben. Gemeinsam mit dem Patienten werden mögliche unterschiedliche Anästhesieverfahren besprochen, ausreichend über Nutzen und allfällige Risiken aufgeklärt und letztendlich das Einverständnis des Patienten eingeholt und dokumentiert.  Über ein modernes und gut vernetztes Dokumentationssystem gelangt das Ergebnis und die Anästhesiefreigabe jedes Patienten direkt in das ebenfalls online geführte Dokumentationssystem des Zentral-OPs, wo jederzeit über diese Daten für die Planungsarbeit verfügt werden kann. 

Seit Einführung der Anästhesieambulanz und der damit möglich gewordenen noch genaueren anamnestischen und klinischen Untersuchungen durch Anästhesisten ist es auch gelungen, deutliche Kostenreduktionen bei drastischem Rückgang von Laboranforderungen zu erzielen. Zu erkennen ist auch ein deutlicher Anstieg der OP-Planungsstabilität mit entsprechender Reduktion von OP-Stornos.

Einmal mehr zeigt sich, dass trotz primärem Mehraufwand (Ambulanz -Bau und Personalzuwachs) insgesamt Kosten gesenkt und Betreuungsqualität erhöht werden können.