Alle Abläufe aktiv gestalten

Prozessmanagement wird immer mehr zum Werkzeug für die Zukunftsentwicklung der NÖ Landeskliniken und der gesamten Holding.


Fünf Jahre ist es mittlerweile her, seit die NÖ Landeskliniken-Holding begonnen hat, sich mit Prozess­management auseinanderzusetzen. Damals aus einem Projekt heraus, weil der Bedarf bestand, komplexe Abläufe prozesstechnisch abzubilden Danach etablierte sich das Prozessmanagement langsam, aber stetig: Ein Prozessmanagement-Lebenszyklus wurde definiert und implementiert, das Werkzeug ADONIS der BOC Gruppe wurde zum Standardwerkzeug für die Modellierung von Prozessen.
Langsam sickerte Prozessmanagement immer weiter in die Projekt- und Betriebskultur der NÖ Landeskliniken-Holding und schrittweise auch in die einzelnen Landeskliniken. Immer noch wurde es sehr stark im Rahmen von Projekten zur Darstellung und Vereinfachung komplexer Sachverhalte genutzt und zur Vorbereitung eines späteren operativen Betriebes, langsam aber auch als optimale Grundlage für Organisations- und Strukturierungsaufgaben angesehen. In Richtlinien wurde begonnen, neben einer verbalen Beschreibung ebenfalls eine prozesshafte Darstellung zu integrieren, Verantwortlichkeiten für einzelne Tätig­keiten wurden immer stärker als Rolle in einem Prozess gesehen.

Modernes Werkzeug mit Innovationskraft

Und heute? Heute dient Prozessmanagement unter anderem dazu, mit den Kliniken gemeinsam Gestaltungsinitiativen im Rahmen der medizinischen und pflegerischen Leistungserbringung umzusetzen. Eine gemeinsame holdingweite Prozesslandkarte für ein prototypisches niederösterreichisches Landes­klinikum entstand und wurde vom Management freigegeben. Sie ist auch Grundlage dafür, Neubauten prozesshaft zu strukturieren. Drei wichtige Initiativen nutzen heuer das Prozessmanagement und stellen dabei Innovationskraft, moderne Strukturen und Optimierung der medizinischen Qualität und den Patienten in den Vordergrund.

Wirkungsvoll im Unternehmensentwicklungsprozess

Für den holdingweiten Unternehmensentwicklungsprozess erarbeitet eine dieser Initiativen das sogenannte „Handlungshandbuch“, die Sammlung und Anwendung von wesentlichen Managementsystemen der NÖ Landeskliniken-Holding, von Gremien und deren Funktion sowie von Nahtstellen mit den Klinikleitungen. Im Vordergrund steht der Fluss der Information durch das gesamte Unternehmen sowie die Konsequenzen und Anforderungen daraus.  Mag. Hubert Lindner, Leiter der Abteilung Organisationsentwicklung und IKT, erklärt: „Prozessmanagement ermöglicht hier, die Abläufe optimal zu gestalten und so vor allem den Informationsaustausch zwischen Kliniken und Holding-Zentrale zu optimieren.“

Patienten- und prozessorientiertes Klinikum

Das Projekt „patienten- und prozessorientiertes Landesklinikum“ ist eine weitere Initiative, Ziele sind die Erarbeitung der Prozesse und Abläufe des LK Wiener Neustadt Neu. In sieben Arbeitsgruppen definieren Experten aus dem Klinikum, wie die Prozesse ablaufen werden. Auch die Patienten werden von den Arbeitsgruppen gefragt, wie sie sich die Abläufe ihrer Versorgung wünschen. Prim. Univ.-Doz. Dr. Paul Christian Hajek, Ärztlicher Direktor des LK Wiener Neustadt, ist fasziniert davon, wie anders Patienten die Abläufe im Klinikum sehen und was sie sich wünschen: „Ihre Antworten helfen uns, zukunftsweisende und patientenorientierte Lösungen zu finden.“ Dank des bevorstehenden kompletten Neubaus „auf der grünen Wiese“ bietet das LK Wiener Neustadt ein ideales Umfeld, um die Basis für eine harmonisierte Prozesslandschaft in NÖ zu erarbeiten, weiß Dr. Daniela Herzog, Projektleiterin des Klinikums: „Der innovative Charakter des Vorhabens und die damit verbundenen Auswirkungen auf die regionale Gesundheitsversorgung werden dadurch einmal mehr unterstrichen.“

Experten perfekt unterstützen

Drittes Projekt ist die „Initiative Support/Unterstützungs-Prozesse“, gesteuert durch den Bereich Projekt- und Prozessentwicklung (PPE) der Abteilung Organisationsentwicklung und IKT der Holding-Zentrale. Ziel sind einheitliche und standardisierte Unterstützungsprozesse. Dafür gestalten Arbeitsgruppen, die aus Fachexperten aus den Kliniken bestehen, landesweit gültige Mindestanforderungen an Abläufe, etwa in der Küche, Wäsche oder Hygiene. Mag. (FH) Kerstin Hovezak, Bereichsleiterin PPE in der Holding-Zentrale, fasst es so zusammen: „Prozessmanagement ermöglicht es uns, Experten aus den Kliniken in die optimale Gestaltung der Organisation einzubinden und somit von deren umfassendem Know-how zu profitieren. Alle sind eingebunden und motiviert, wir gestalten gemeinsam die Organisation.“