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Defibrillatorweste für den richtigen Herzrhythmus

Erstmals ist im Landesklinikum Zwettl diese Defibrillatorweste zur Anwendung gekommen.


(v.l.) Friedrich Redl (Fa. Zoll), Ass. Dr. Aris Ranoewisastro, DGKS Maria Moser, Ass. Dr. Christian Schwarzmann, Annemarie Binder

„Die Defibrillatorweste ermöglicht Patienten die Entlassung aus dem Krankenhaus bis zur definitiven Entscheidung hinsichtlich einer Implantation eines Defibrillators. Dies stellt eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität für Patienten dar“ meint Prim. Dr. Michael Hirschl.

Als plötzlicher Herztod wird ein plötzlich und unerwartet eingetretener Tod kardialer Ursache definiert. Der Tod ist hierbei meist Folge eines anhaltenden Kammerflimmerns oder einer anhaltenden Kammertachykardie, die dann zum Herzstillstand führt. Der plötzliche Herztod hängt oftmals mit Herzerkrankungen zusammen, die mit einer reduzierten Herzleistung einhergehen.

Bei manchen Formen der Herzerkrankung kommt es jedoch wieder zur Erholung der Herzleistung, sodass ein implantierter Defibrillator in weiterer Folge nicht mehr unbedingt notwendig ist. Diese Erholungsphase des Herzens ist aber hinsichtlich eventueller Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern kritisch, sodass der Patient in dieser Zeit unbedingt einen Rhythmus-Schutz benötigt: Hier bietet die Defibrillatorweste als Ersatz für den implantierten Defibrillator eine ideale Überbrückungslösung. Erholt sich der Herzmuskel innerhalb eines Zeitraumes von zwei bis drei Monaten, so erspart sich der Patient einen operativen Eingriff und die Weste wird einfach abgenommen. Besteht die Einschränkung der Herzleistung weiter, so wird die Implantation eines Defibrillators durchgeführt, wobei der Patient bis zur Implantation durch die Defi-Weste, die unter der Kleidung getragen wird, geschützt ist. 

Um eine kontinuierliche Überwachung zu gewähren, sollte diese Weste ständig getragen werden, kann aber beispielsweise zum Duschen abgenommen werden.

Der Monitor funktioniert mit Batterien, welche täglich getauscht werden. Die entnommenen Batterien werden wieder aufgeladen. Betreut wird der Patient durch das Schrittmacher-Team rund um OA Dr. Johann Reichard, wodurch eine optimale Versorgung gewährleistet wird.