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Fertiloskopie erstmals in NÖ: Neue Diagnose-möglichkeiten bei unerfülltem Kinderwunsch

Das Landesklinikum Neunkirchen ist in Niederösterreich Vorreiter in Sachen Kinderwunschdiagnostik: Für Patientinnen, deren Kinderwunsch bisher unerfüllt blieb, gibt es eine neue Diagnosemöglichkeit, die sich Fertiloskopie nennt. Prim. Dr. Albert Knauder, der seit Juni 2013 die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im LK Neunkirchen leitet, führte die Untersuchung gemeinsam mit Oberarzt Dr. Maximilian Franz aus dem Wiener AKH durch.


(v.l.) OA Dr. Maximilian Franz aus dem AKH Wien, OP-Schwester Nina Soff, Primar Dr. Albert Knauder

Bei dieser neuen Untersuchungsmethodik der weiblichen Sterilität handelt es sich um eine Kombination aus einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) und einer Bauchspiegelung (Laparoskopie), die vaginal durchgeführt wird. Bisher erfolgte die Bauchspiegelung stets über einen Nabelschnitt. Die Fertiloskopie ist die wesentlich schonendere Methode. „Einerseits ist die Operationszeit kürzer als bei der herkömmlichen Methode, andererseits ist auch das Risiko geringer. Die Patientinnen haben weniger postoperative Schmerzen und es kann eine mildere Form der Narkose eingesetzt werden“, berichtet Prim. Dr. Albert Knauder. 

Unter Assistenz von Dr. Maximilian Franz, Experte für Fertiloskopie und Oberarzt im AKH Wien, führte Prim. Dr. Albert Knauder die innovative Diagnosemethode in Niederösterreich erstmalig durch. Der Fertiloskopie-Experte Dr. Maximilian Franz informiert über die Vorteile der Untersuchung: „Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Patientinnen nach der Diagnostik mittels Fertiloskopie schneller schwanger werden, als es bei herkömmlichen Methoden der Fall ist. Dies liegt daran, dass durch eine genauere Diagnose die Therapie gezielter festgelegt werden kann.“ 

In einer einzigen Untersuchung wird festgestellt, ob es Veränderungen bzw. Verwachsungen der Gebärmutter gibt und ob die Eileiter durchgängig sind. Auch die Gebärmutterschleimhaut kann beurteilt werden. Die Fertiloskopie wird in Zukunft die operativen Leistungen der gynäkologischen Abteilung erweitern. Langfristig soll die Fertiloskopie die bisherigen Methoden, die zur Abklärung der Fruchtbarkeit verwendet werden, zu einem großen Teil ersetzen.