Gemeinsam 15 Jahre Palliative Care feiern
Die Station Palliative Care im Landesklinikum Scheibbs feiert gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen das 15-jährige Bestehen. Raum lassen und Zeit geben – Zuwendungs- und Würdetherapie – Puzzleteile zusammenfügen – Essenz des Lebens finden – im Einklang mit der Natur – beständiges Team. Diese Schlagworte hört man im Rückblick auf 15 Jahre Erfahrung für die Beschreibung der besonderen Station.

Im Einklang mit der Natur: Die Patientinnen von DGKP Mario Feichtegger und DGKS Michaela Winninger genießen die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Terrasse.

Raum und Zeit: Die hellen freundlichen Räume ermöglichen eine gelöste Atmosphäre. Dr. Alexandra Egger berät eine Patientin im Aufenthaltsraum.

Würdetherapie: Patientin Ines erlebte im Rahmen ihres Aufenthaltes auf der Palliativstation einen Selbstfindungsprozess und schrieb ein Buch.

Mobil und stationär: Das Leitungsteam der Palliative Care DGKS Petra Schweighofer, OA Dr. Birgit Kum-Taucher und DGKS Brigitte Hudler (Mobiles Team).

Multiprofessionell: Auch Psychologinnen, Seelsorgerinnen, Diätologinnen und Physiotherapeuten sind Teil des Palliativteams. (v.l.) Elisabeth Schnabl (Diätologie), Mag. Isabella Labenbacher (Psychologie), Ärztl. Direktor Dr. Friedrich Steger, Eva-Maria Wenighofer (Palliativ-Hospizverein), OA Dr. Birgit Kum-Taucher, Dr. Gerhard Winter (Physiotherapie), DGKS Brigitte Hudler (Mobiles Palliativteam), DGKP Mario Feichtegger, DGKS Sigrade Kraushofer, Mag. Maria Gratzer-Hagen (Seelsorge)

„Wir wollen Bilder mit Schlagworten sprechen lassen“, ist sich das Palliativteam für die Gestaltung und den Rückblick bei der 15-Jahrfeier einig. Freundliche, helle Räume bunte Bilder an den Wänden sorgen für eine gelöste Atmosphäre auf der ganzen Station. „Wir versuchen mit verschiedenen Therapien Schmerzen und Beschwerden unserer Patientinnen und Patienten zu lindern und entlassen sie dann im besten Fall in den Kreis ihrer Familie. Unsere Station mit der Sonnenterrasse, den hellen Zimmern mit Balkon und Blick in den Garten gewährt uns im Einklang mit der Natur Lebensqualität zu ermöglichen.“, erklären die Stationsleitungen OÄ Dr. Birgit Kum-Taucher und DGKS Petra Schweighofer.
Der Schwerpunkt an der Scheibbser Palliativstation liegt neben der Linderung von Schmerzen und Beschwerden auch darin, den Patientinnen und Patienten Raum und Zeit zu geben, um zur Ruhe zu kommen. „Wir unterstützen jede Patientin und jeden Patienten in ihrer/seiner Krankheitsverarbeitung und begleiten diese auf ihrem individuellen Weg. Dabei sind wir oft als Sprachrohr tätig, um die Bedürfnisse auch den Angehörigen in verständlicher Weise näher zu bringen.“, erklärt die Fachärztin OA Dr. Kum-Taucher.
Ein Hafen für Lebensqualität – so lautet der Leitspruch der Station. „In unserem Hafen können alle anlegen, vor allem auch die Angehörigen. Wir bieten ihnen Unterstützung und Anleitung, wie mit der schwierigen Situation oder einem nahenden Tod umzugehen ist. Angehörige bekommen bei uns Zeit zum Durchatmen und Kräftesammeln, damit sie stark genug sind, das anstehende Stück des Weges gemeinsam mit ihren Angehörigen zu gehen.“, erläutert Stationsleitung Petra Schweighofer.
Unterstützung wird auch außerhalb der Klinik durch das Mobile Team in Form von telefonischer Beratung und Hausbesuchen angeboten. DGKS Brigitte Hudler leitet das Mobile Palliativteam und bietet „Lebensqualität außerhalb des Hafens“. Sie sind Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie hausinterne Stationen, andere Kliniken, Hausärzte, Pflegeeinrichtungen.
Das multiprofessionelle Team bestehend aus Ärzten, diplomierten Pflegepersonen, Seelsorge, Psychologie, Diätologie, und konsiliarisch zugezogener Physiotherapie verfügt über eine spezielle Palliativ-Zusatzausbildung. Fr. Mag. Labenbacher ist genauso wie Fr. Mag. Peer für das Team in schwierigen Situationen da, sowie gleichzeitig ein Bindeglied zur Onkologie-Ambulanz. Zum Austausch unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zum Einblick in die Grundhaltungen der Palliative Care wird regelmäßig ein „Qualitätszirkel“ angeboten.
Rückblick:
1.8.2001 Die Palliativstation wird als Pilotprojekt für die Dauer von 2,5 Jahren mit 4 Betten im Bereich der Gynäkologie im 3. Stock integriert.
2003 Etablierung eines Palliativ-Konsiliardienstes (PKD) für alle Stationen im Haus
2004 Übernahme als fixe Station im Landesklinikum
2005 Erweiterung auf 6 Betten
2006 Bauliche Adaptierungen: zusätzliche Einbettzimmer, neuer Raum der Stille (Verabschiedungsraum), Besprechungszimmer, Büros
2007 Erweiterung auf 8 Betten
Etablierung eines Mobilen-Palliativteams (MPT) für die Betreuung außerhalb des Klinikums (Patienten, Angehörige, Hausärzte, Pflegeeinrichtungen)
2011 Die Palliativstation übersiedelt in den neu erbauten Ambulanztrakt in komplett neue Räume (Zimmer mit Balkon, Blick in Patientengarten, Sonnenterrasse, Wohnzimmer, Raum der Stille)





