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Innovatives Verfahren im LK Mödling: Mitraclip als Alternative zur Herzklappenoperation

Die Undichtheit der Mitralklappe (Mitralklappeninsuffizienz) zählt weltweit zu den häufigsten Herzklappenfehlern. Im Herzkatheterlabor des LK Mödling können betroffene Patientinnen und Patienten nun mit einem innovativen Verfahren behandelt werden. So kann mit Hilfe einer speziellen Kathetertechnik, dem Mitraclip, die Undichtigkeit ohne Operation und ohne Öffnung des Brustkorbes ganz oder zumindest teilweise behoben werden. Die minimal-invasive Form der Mitralklappenreparation stellt damit eine wichtige Alternative zum herzchirurgischen Eingriff dar – speziell bei jenen Betroffenen, für die eine Operation mit einem zu hohen Risiko verbunden wäre.


(v.l.) OA Dr. Robert Höppel, DGKS Ruth Kofler, Pflegerische Leitung Herzkatheterlabor, OA Dr. Lukas Fiedler, Patient Hans Nehyba, Prim. Univ.-Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin Mödling, Prim. Dr. Burghard Plainer, Stv. Ärztlicher Direktor Landesklinikum Baden-Mödling

„Die Mitralklappenrekonstruktion per Katheter ist eine ebenso wirksame wie schonende Behandlungsoption. Mit Hilfe des Mitraclips kann der Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten binnen kürzester Zeit entscheidend verbessert werden, Betroffene gewinnen damit ein großes Stück Lebensqualität zurück. Es freut uns, dass wir dieses innovative Verfahren nun auch in Mödling anbieten können und damit unser Herzkatheterlabor einmal mehr zu den Vorreitern in Österreich zählt“, erklärt Prim. Univ. Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin Mödling.

Bei der Methode des Mitraclips wird über die Vene in der Leiste ein Katheter ins Herz vorgeschoben. Unter kontinuierlicher Röntgen- und Ultraschallkontrolle wird der Clip, der in etwa die Größe eines Fingernagels hat und sich an der Spitze des Katheters befindet, an die richtige Stelle zwischen den Segeln der Mitralklappe geführt und mit diesen verbunden. Anschließend wird der Katheter entfernt und der Eingriff beendet. 

Der Mödlinger Hans Nehyba war der erste Patient, welcher mit der innovativen Technik im LK Mödling erfolgreich durch die beiden Oberärzte von der Abteilung für Innere Medizin, Dr. Robert Höppel und Dr. Lukas Fiedler, behandelt wurde.

„Ein großes Dankeschön gilt dem engagierten Team der Abteilung für Innere Medizin rund um Primarius Roithinger. Dank der hohen Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Herzkatheterlabors wurde diese Erweiterung des Leistungsspektrums möglich und damit die Entwicklung des Standortes Mödling zu einem der führenden Herzzentren in Niederösterreich einmal mehr unterstrichen“, erklärt Prim. Dr. Burghard Plainer, stv. Ärztlicher Direktor LK Baden-Mödling.

 

Abteilung für Innere Medizin mit Herz.

Neben der Versorgung allgemein internistischer Krankheitsbilder liegt ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung für Innere Medizin Mödling im Bereich der Kardiologie und Rhythmologie. So werden im ISO-zertifizierten Herzkatheterlabor des Landesklinikums Mödling jährlich rund 1.700 Untersuchungen sowie mehr als 300 elektrophysiologische Eingriffe nach dem neuesten Stand der Medizin durchgeführt.

Als eines der führenden Herzzentren in Niederösterreich wird der Standort Mödling auch in Zukunft eine kardiologische Versorgung auf höchstem Niveau für die Patientinnen und Patienten bieten.

 

 

INFOBOX

Mitralklappeninsuffizienz

Unter Mitralklappeninsuffizienz versteht man die Undichtheit der Mitralklappe. Die Mitralkalppe kontrolliert den Blutfluss aus den Lungen über die linke Vorkammer in die linke Hauptkammer sowie weiter in die Organe des Körpers. Beim Öffnen wird sauerstoffreiches Blut in die linke Hauptkammer gepumpt, beim Schließen fließt das Blut in die Organe. Ist die Mitralklappe undicht, fließt das Blut zurück in die linke Vorkammer und dann wieder in die Lunge. Bei einer großen Undichtheit muss das Herz deutlich mehr arbeiten, es kommt zu einer Schädigung des Herzmuskels sowie zu Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Luftnot und fehlender Belastbarkeit.