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Kinderschutzgruppe – Zum Wohl unserer jüngsten Patientinnen und Patienten

In allen Kliniken mit Kinder- und Jugendabteilungen sind in Österreich seit 2004 Kinderschutzgruppen gesetzlich vorgeschrieben. Als Vorreiter gilt die Kinder- und Jugendabteilung am Universitätsklinikum St. Pölten unter der Leitung von Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer. Seit den 90er Jahren kümmert sich eine multiprofessionelle Kinderschutzgruppe individuell um das Kindeswohl, besonders wenn die Kleinsten Opfer von Gewalt und Missbrauch werden.


Landesrat Mag. Karl Wilfing mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, Leiter der Kinder- und Jugendabteilung am Universitätsklinikum St. Pölten und der Kinderschutzgruppe am Universitätsklinikum St. Pölten

 

„Die Daten der Kinderschutzarbeit zeigen, dass Kinder aus allen sozialen Schichten, beider Geschlechts und jeden Alters betroffen sein können. Die Aufdeckung von Gewalt an Kindern und die Einleitung von adäquaten Schutzmaßnahmen sind komplexe Aufgaben der Kinderschutzgruppe. Primäres Ziel ist dabei die Sicherung des Kindeswohles und keine Be- oder Verurteilung, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, Leiter der Kinder- und Jugendabteilung am Universitätsklinikum St. Pölten.

Seit 2004 sind in allen Krankenhäusern mit Kinder- und Jugendabteilungen Kinderschutzgruppen gesetzlich vorgeschrieben und damit sorgte der Gesetzgeber dafür, dass Kinder, die Gewalt erfahren haben, vor weiterer Kindeswohlgefährdung geschützt werden. Die Kinderschutzgruppe des Universitätsklinikums St. Pölten ist seit den 90er Jahren an der Kinder- und Jugendabteilung etabliert.

Ein multiprofessioneller Zugang erleichtert es, eine drohende Kindeswohlgefährdung am Kind frühzeitig zu erkennen und trotz hoher emotionaler Beteiligung im Umgang mit Opfern von Gewalt professionell zu bleiben. Interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie interne als auch externe Vernetzung im Sinne und zum Wohle des Kindes begleitet täglich den klinischen Auftrag.

„Zu den Aufgaben der Kinderschutzgruppe gehört es, gemeinsam herauszufinden, warum eine optimale Versorgung seitens der Erziehungsberechtigten nicht gewährleistet werden kann. Es wird durch lösungsorientiertes Vorgehen versucht, die Ressourcen der Familie zu stärken, und zu unterstützen und wenn nötig Hilfe von außen zu organisieren. Erfreulicherweise nehmen Eltern sowohl interne als auch externe Unterstützungsangebote oft an und fühlen sich dadurch in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt“, so Zwiauer.

Anhand der Aufzeichnungen der Kinderschutzgruppe ist eine deutliche Steigerung der Kinderschutzfälle in den vergangenen Jahren erkennbar. Ausgehend von 2008 steigen die Kinderschutzfälle stetig an, was die Notwendigkeit der Existenz von Kinderschutzgruppen deutlich vor Augen führt. Seit 2008 gibt es im Schnitt rund 15 bis 20 Fälle pro Jahr.