Medizinische Assistenzberufe – was ist das?
Seit 2012 gibt es neue Ausbildungen und Berufsbilder für Medizinische Assistenzberufe. In den NÖ Gesundheits- und Krankenpflegeschulen werden diese Ausbildungen angeboten.

Neues Berufsbild: Der Gipsassistent hilft unter anderem beim Einrichten von gebrochenen Knochen, bei jeglichen Verbänden und Gipsbandagen. FOTO: Gesundheits- und Krankenpflegeschule Horn
Was würden wir im Krankenhausalltag ohne sie tun? Die unterschiedlichen Medizinischen Assistenzberufe (MAB) sind notwendig, um einen reibungslosen, professionellen Ablauf in den NÖ Landes- und Universitätskliniken zu gewährleisten. So findet man heute noch die Berufe der OP-Gehilfen, der Prosekturgehilfen oder der medizinisch-technischen Fachkraft in den Kliniken. Durch die neue Gesetzgebung kommt es nun zu neuen Berufsbildern mit neuer Ausbildungsstruktur. Nachfolgend sind die neuen Medizinischen Assistenzberufe kurz beschrieben.
Die Gipsassistenz assistiert beim Einrichten von gebrochenen Knochen, bei jeglichen Verbänden und Gipsbandagen. Ebenso ist sie zuständig für die Verwaltung und Organisation der notwendigen Verbandsmaterialien.
Der Operationsassistent/die Operationsassistentin bereitet den Operationssaal vor, bringt den Patienten in die für die Operation notwendige Lage, assistiert den Ärzten und sorgt dafür, dass das Operationsteam genügend Licht bei der Arbeit hat.
Aber auch im Bereich der Radiologie sind die neuen Assistenzberufe nicht wegzudenken. Die Röntgenassistenz führt einfache standardisierte Röntgenaufnahmen durch, assistiert bei Untersuchungen mittels CT oder MR, sorgt für die optimale Lagerung der Patienten und bereitet die Röntgen- und Schnittbildgeräte auf.
Diese technischen Anforderungen gelten auch für die Laborassistenz. Sie überprüft die Laborgeräte auf ihre Funktionstüchtigkeit, bereitet Reagenzien und Proben vor, wirkt aber auch an der Gewinnung von Untersuchungsmaterial (z. B. Blutabnahme) mit.
Die Obduktionsassistenz assistiert bei der Leichenöffnung, bei der Entnahme von Organen oder Proben. Ebenso ist sie zuständig für die Umsetzung der Hygienerichtlinien und für die Vorbereitung des Verstorbenen für die Bestattung.
Voraussetzungen & Ausbildung
Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz sind nur ein paar der Voraussetzungen für einige der neuen Berufsbilder. Haben Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung und suchen Sie eine neue Herausforderung? Dann besteht die Möglichkeit innerhalb von sechs bis acht Monaten einen neuen medizinischen Assistenzberuf zu erlernen. Die Ausbildung startet mit dem Basismodul (mind. 120 Stunden), das für alle Berufsbilder gleich ist; danach kann eine Spezialisierung gewählt werden (z. B. Operationsassistenz).
Sie haben noch keine abgeschlossene Berufsausbildung? In diesem Fall können Sie die Ausbildung zur Medizinischen Fachassistenz (MFA) starten. Die MFA beinhaltet drei der genannten Berufsbilder und schließt mit einer Fachbereichsarbeit ab. Die Ausbildung zur MFA dauert rund zwei Jahre.
Das Basismodul sowie die Ausbildungen zu OP-Assistenz und Gips-Assistenz kann man an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen St. Pölten, Horn und Neunkirchen absolvieren. Die Röntgen-, Labor-, Obduktions- und Medizinische Fachassistenz an der Schule für Medizinische Assistenzberufe St. Pölten. MABs und MFAs arbeiten in den NÖ Landes- und Universitätskliniken, aber auch in anderen Gesundheitseinrichtungen.
Informationen: www.pflegeschulen-noe.at





