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Neuartige Lungenersatztherapie


Die 2. Interne Abteilung des LK Wiener Neustadt wandte vor kurzem eine neuartige Lungenersatztherapie mittels eines Membranventilators erfolgreich an. „Ausgangspunkt dafür war eine 55-jährige Patientin mit akutem Lungenversagen, deren Zustand sich nach zweitägiger maschineller Beatmung rasant verschlechterte, sodass keine ausreichende Sauerstoffversorgung mehr sichergestellt werden konnte“, erklärt der behandelnde Oberarzt Dr. Stefan Glaser. In weiterer Folge wurde daher eine neuartige Lungenersatztherapie eingesetzt, die ähnlich einer Herz-Lungen-Maschine das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff anreichert und das Kohlendioxid entfernt. „Dabei wird Blut über eine große Kanüle an der Leistenvene entnommen und mit Hilfe einer Pumpe durch eine Holzfasermembran geführt, wo der Gasaustausch erfolgt. Anschließend wird das Blut über eine zweite Kanüle in einer Halsvene unmittelbar vor dem rechten Vorhof des Herzens wieder zurückgeführt“, erklärt Glaser. Diese Methode bringt den Vorteil mit sich, dass der Gasaustausch der menschlichen Lunge vorübergehend unterstützt werden kann. Dadurch können Patienten flacher sediert und deren Atmung unterstützt werden. Zudem ist es damit möglich, den Beatmungsdruck in der Lunge, der zu einer weiteren Schädigung des erkrankten Gewebes führen kann, zu reduzieren. 
Auch der Leiter der 2. Internen Abteilung Prim. Univ.-Prof. Dr. Leo Marosi zeigt sich von dieser neuen Methode beeindruckt: „Unser Ärzteteam ist kontinuierlich bemüht, die Behandlungsmethoden weiterzuentwickeln, um die Patienten bestmöglich zu versorgen. Die Lungenersatztherapie mittels eines Membranventilators kann bei Patienten mit schweren Lungenversagen lebensrettend sein.“