Neue Akupunkturmethode erleichtert die Geburt im Landesklinikum Waidhofen/Thaya
Im Landesklinikum Waidhofen/Thaya wird im Unterschied zu der herkömmlichen geburtsvorbereitenden Akupunktur seit Neuestem eine spezielle Akupunktur-Methode zur Behandlung von Wehenschmerzen angeboten.

Elektroakupunktur am Arm

Prim. Dr. Gerhard Wolfram, Patientin Sandra Wagner mit Anika, leitende Hebamme Amei Neubauer
Die bereits bekannte geburtsvorbereitende Akupunktur wird von Schwangeren in den Arztpraxen oder aber in spezialisierten Ambulanzen gerne angenommen. Der Zweck ist hier die günstige Beeinflussung der Schnelligkeit der Geburt, diese Art der Akupunktur hat aber keinen Einfluss auf die Schmerzen während der Geburt.
Die neue Methode der Elektroakupunktur wird dazu verwendet, die Wehenschmerzen während der Geburt zuverlässig und schonend zu behandeln und somit zu lindern.
Eine Studie schwedischer Wissenschafter der Universität Malmö hat dies eindrucksvoll untermauert, es wurden dabei Frauen während der Geburt mit und ohne Akupunktur untersucht. In der Gruppe ohne Akupunktur kam nur jede siebente Schwangere (14%) ohne zusätzliche Schmerzmedikamente aus, in der Akupunkturgruppe waren es dagegen mehr als die Hälfte (58%). Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Akupunktur keine wesentlichen Nebenwirkungen zeigt und dass der Arzneimittelverbrauch geringer ist. Ein interessantes Detail der Studie: Knapp 94% der Frauen aus der Akupunkturgruppe würde diese Form der Schmerzbehandlung für weitere Entbindungen wieder nützen.
Die Elektroakupunktur wird an zwei oder vier Punkten des Körpers durchgeführt. Dazu werden am Unterarm und/oder am Unterschenkel Akupunkturnadeln gesetzt und mit schwachem elektrischem Strom stimuliert. Durch den Strom werden körpereigene schmerzstillende Stoffe - Endorphine – im Gehirn freigesetzt, die zu einer spürbaren Schmerzlinderung führen. Die Patientin spürt bei der Behandlung lediglich ein Kribbeln an der Haut. Das batteriebetriebene Stimulationsgerät hat Taschenformat und kann von der Patientin auch beim Spazierengehen getragen werden.
Diese Methode steht nun seit Kurzem auch der Geburtshilfe im Landesklinikum Waidhofen/Thaya zur Verfügung. Abteilungsleiter Prim. Dr. Gerhard Wolfram, diplomierter Akupunkteur, meint dazu: „Ein wesentlicher Vorteil der Methode ist es, dass Medikamentennebenwirkungen nicht auftreten und keine Beeinträchtigung von Mutter und Kind während und nach der Geburt zu erwarten ist. Sollte die Akupunktur zur Schmerzlinderung nicht ausreichen, so kann natürlich auch weiterhin die Epiduralanästhesie (der Schmerzkatheter) in Anspruch genommen werden. Jede Maßnahme, die die Frau während der Geburt unterstützt, ist uns ein Anliegen.“
Neben dem Abteilungsleiter zeigt sich auch die Patientin Sandra Wagner von der Elektroakupunktur begeistert: „Anika ist mein drittes Kind, bei den vorangegangenen Entbindungen ist alles sehr mühsam gewesen, bei der jetzigen Geburt war durch diese Form der Schmerzbehandlung alles viel leichter. Bei mir wurde die Akupunktur am Bein gemacht, ich habe nur ein leichtes Kribbeln gespürt, die Schmerzen waren fast nicht vorhanden“.
Ebenfalls sehr erfreut über die fast schmerzfreie Entbindung zeigte sich Hebamme Amei Neubauer, die schon bei den ersten beiden Entbindungen dabei war und den Unterschied miterleben konnte. „Es war meine erste Erfahrung mit Elektroakupunktur. Ich war sehr zufrieden und kann diese Methode nur weiterempfehlen“ so die leitende Hebamme.





