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Technische Innovationen in der laparoskopischen Chirurgie

Landesklinikum Amstetten: Nach der Umrüstung der bestehenden Storz-Laparoskopietürme auf HDTV-Technologie im letzten Jahr wurden nun weitere Modernisierungsschritte im Sinne der neusten technologischen Entwicklungen in der Laparoskopie gesetzt.


Prim. Dr. Friedrich Schmöller, Leiter der Abteilung Chirurgie

Seit März dieses Jahres steht ein neuartiger Gasinsufflator zur Verfügung, der gegenüber den Gasinufflatoren anderer Hersteller mehrere Vorteile bietet: Einerseits ist die Anwendung von ventillosen Trokaren durch turbulente Gasströmung im Bereich des Trokars möglich, andererseits verfügt das System über eine integrierte Rauchabsaugung und außerdem über eine Insufflationssteuerung die ohne Zeitverzögerung den Gasverlust z. B. beim Absaugen von Flüssigkeiten, ausgleicht. Ein zweites Insufflationsgerät dieser Art wird im Herbst folgen. 

Als eines der ersten Krankenhäuser Österreichs verfügt Amstetten ebenfalls seit März 2013 über ein elektronisch gesteuertes Klammernahtsystem für die laparoskopische Chirurgie. Dieses System ist mit den bisher verwendeten Klammernahtmagazinen kompatibel, hat aber den Vorteil, dass es für 50 Anwendungen resterilisierbar ist und somit bei annähernd gleichem Preis zu den bisherigen Geräten zur Müllvermeidung beiträgt. Qualitativ bringt es den Vorteil, dass das Durchführen von Klammernahtanastomosen und -resektionen elektronisch optimiert ist und somit sowohl der Druck als auch die Geschwindigkeit der Auslösung der Klammernaht vom Gerät optimiert und gesteuert werden. 

Als dritte Innovation verfügt der chirurgische OP über ein Akku-betriebenes Ultraschalldissektionsgerät, welches gegenüber den bisherigen Geräten mit einem Standgenerator mehrere Vorteile aufweist. Das Gerät kann unabhängig von der Verfügbarkeit eines Standgenerators angewendet werden, es ist entsprechend platzsparend und außerdem ist keine Kabelverbindung zu einem Standgerät erforderlich, die die Beweglichkeit des Handgerätes einschränkt. In qualitativer Hinsicht bietet dieses Gerät der neuesten Generation Vorteile bzgl. der geringeren Rauchentwicklung, der besseren Gewebeversiegelung und der höheren Präparationsgeschwindigkeit. 

„Insgesamt freuen wir uns darüber, mit diesen Innovationen am neuesten Stand der technischen Entwicklungen in der Laparoskopie zu stehen und somit optimale Bedingungen für die fortgeschrittene laparoskopische Chirurgie, insbesondere im Bereich der Colorectalchirurgie und Adipositaschirurgie, anbieten zu können“, sagt Prim. Dr. Friedrich Schmöller, Leiter der Abteilung Chirurgie.