Umfassend und ganzheitlich: „Rapid Recovery“
Als erstes Klinikum Österreichs bietet das Landesklinikum Scheibbs seit Jänner mit dem Rapid Recovery Programm eine noch bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten mit künstlichem Hüft- oder Kniegelenksersatz an. Unter dem Namen „Rapid Recovery“ wurde im letzten Jahr ein Programm eingerichtet, das optimierte Behandlungsergebnisse und einen höheren Patientenkomfort ermöglicht.

(v.l.) Leitung Fachschwerpunkt Orthopädie OA Dr. Erwin Schwaighofer, interimistische Bereichsleitung Chirurgie DGKP Alfred Kaltenbrunner, Leitender Physiotherapeut Dr. Gerhard Winter, Leitung Anästhesie Prim. Dr. Kurt Schlögl
Was genau ist eigentlich das Rapid Recovery Programm?
Das Programm ist ein „Rundumversorgungs-Programm“ für Endoprothesen-Patientinnen und –Patienten. Rapid Recovery, zu Deutsch „rasche Genesung“, verfolgt das Ziel, dass die Patientinnen und Patienten schneller als beim herkömmlichen Ablauf wieder mobil werden. Des Weiteren sollen optimierte Behandlungsergebnisse und eine gesteigerte Patientenzufriedenheit erreicht werden. „Unser Anspruch ist es, all unser Wissen und Engagement für eine hohe medizinische, therapeutische und pflegerische Qualität einzusetzen.“, so OA Dr. Erwin Schwaighofer, Leiter des Fachschwerpunktes Orthopädie und DGKP Alfred Kaltenbrunner, Rapid Recovery Beauftragter, unisono.
Besonderer Wert wird auf einen klar strukturierten Behandlungspfad gelegt. Die Orthopäden sowie Anästhesistinnen und Anästhesisten des Landesklinikums wenden moderne Behandlungsmethoden an und stehen dabei laufend im Austausch mit europäischen Referenzzentren, an denen diese Konzepte bereits etabliert sind. So werden wenig traumatisierende Operationsverfahren und Zugangstechniken sowie neueste Erkenntnisse in der Schmerztherapie angewendet. Ein wesentlicher Bestandteil des Programms ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation der einzelnen Fachdisziplinen.
Die Schwerpunkte des Rapid Recovery Programmes bestehen aus folgenden Modulen: Patientenschule Patientinnen und Patienten haben vor einer Operation viele Fragen und oftmals Sorgen. Deshalb beginnt das Rapid Recovery Programm schon vor dem stationären Aufenthalt mit einer Patientenschulung. Zur wöchentlich stattfindenden Patientenschule werden alle Patientinnen und Patienten gemeinsam mit ihren Begleitpersonen eingeladen, die in der darauffolgenden Woche eine Hüft- oder Kniegelenks-Endoprothesen-Operation erhalten. Jeweils eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Pflege und der Physiotherapie, der Anästhesist oder die Anästhesistin und der Operateur stellen sich und die Schwerpunkte des Programms vor. Die Patientinnen und Patienten werden ausführlich über den Behandlungsablauf informiert und können Fragen und ev. bestehende Ängste offen ansprechen. Diese Vorgehensweise ermöglicht, dass sich die Patientinnen und Patienten mit realistischen Erwartungen auf ihre Operation und die Zeit danach vorbereiten können und aktiv zur eigenen Mitarbeit motiviert werden.
Coachprinzip
Auch die persönliche Begleitperson der Patientin oder des Patienten wird im Rahmen der Patientenschule intensiv informiert, damit sie während der gesamten Zeit, rund um den Eingriff, der Patientin oder dem Patienten als persönlicher Coach zur Seite stehen kann. Nach der Operation treffen sich die Patientinnen und Patienten, die sich bereits aus der Patientenschule kennen, im Rapid Recovery Wohnzimmer, einem speziell ausgestatteten Raum, wieder. Die gegenseitige Motivation und Unterstützung, die der Patient und die Patientin durch die Gleichgesinnten erfahren, soll zusätzlich helfen, schnell wieder mobil zu werden.
Frühmobilisierung
Durch eine effiziente Schmerztherapie soll den Patientinnen und Patienten eine möglichst frühzeitige, schmerzarme Mobilisation ermöglicht werden. Mit der Mobilisierung beginnen die Physiotherapeutinnen und -therapeuten des Landesklinikums Scheibbs bereits am Tag nach der Operation. Unter professioneller Anleitung wird es den Patientinnen und Patienten nach wenigen Tagen ermöglicht, wieder selbständig mobil zu sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege sorgen für eine bestmögliche individuelle Pflege und Betreuung rund um die Uhr. Die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten ist für den Erfolg der Genesung entscheidend.
Entlassungsplanung
Etwa eine Woche nach der Operation können die Patientinnen und Patienten das Krankenhaus wieder verlassen. Die Entlassung wird gemeinsam mit allen beteiligten Fachgruppen geplant und organisiert. Sie erfolgt erst, wenn die Patientinnen und Patienten die interdisziplinär festgelegten Entlassungskriterien erfüllen. Durch die rechtzeitige Planung wird sichergestellt, dass es zu keinen vermeidbaren Verzögerungen im Behandlungsablauf kommt. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten bestmöglich auf die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt vorzubereiten, sodass sie ihren Alltag so bald wie möglich wieder selbständig meistern können.





