Universitätsklinikum St. Pölten: Neue Behandlungsform von Leukämie
Für die Betreuung von akuten Leukämien ist eine stationäre Behandlung unbedingt erforderlich. Auf der 1. Medizinischen Abteilung, Station 2, am Universitätsklinikum St. Pölten erfolgen die Akuttherapie sowie die Behandlung der häufigsten Komplikationen. Im Falle einer besonders aufwendigen pflegerischen und ärztlichen Betreuung steht die Intensivstation zur Verfügung. Seit Beginn des Jahres 2015 wird nun auch die akute myeloische Leukämie am Universitätsklinikum St. Pölten behandelt.

(v.l.) Bereichsleitung Sabine Leitner, DGKS Gabriele Klaffl, Vertretung Stationsleitung 1. Med. 2, OA Dr. Michael Vyhnalik, Prim. em. Univ.-Prof. Dr. Peter Balcke, OA Dr. Martin Wiesholzer, DGKP Thomas Fraberger, Stationsleitung 1. Med. 2, OA Dr. Gerhard Krajnik
Die pflegerische und ärztliche Versorgung hämatologischer und onkologischer Patientinnen und Patienten auf der 1. Medizinischen Abteilung erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz, Empathie und die Fähigkeit, Menschen und deren Angehörige in Krisensituationen zu begleiten. Die Pflegepersonen und Ärzte der Station 2 verfügen in diesem Zusammenhang über anerkannte Zusatzqualifikationen für die umfassende Versorgung onkologisch erkrankter Menschen und deren Angehörigen.
Allgemein tritt die akute myeloische Leukämie (AML) mit einer Häufigkeit von 2-4 Fällen pro 100.000 Einwohner/Jahr in Österreich auf. Die Häufigkeit steigt mit dem Lebensalter. Somit beträgt die AML 5 - 10 % aller Blutkrebserkrankungen.
„Pro Monat werden am Universitätsklinikum St. Pölten im Durchschnitt zwei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie diagnostiziert. Die 1. Medizinische Abteilung führt ein Register betreffend der akuten myeloischen Leukämie und bringt gegebenenfalls auch Patienten in Studienprotokolle ein. Dies garantiert für die betroffenen Patienten eine Behandlung nach internationalen Standards. Es ermöglicht aber auch den Einsatz neuer Therapieoptionen im Rahmen von klinischen Studien“, so OA Dr. Gerhard Krajnik, Onkologe an der 1. Medizinischen Abteilung am Universitätsklinikum St. Pölten.
Trotz neuer Medikamentenentwicklungen auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie, gilt die klassische Chemotherapie nach wie vor als der Gold-Standard in der Behandlung der AML. Als wesentliche Nebenwirkung der Chemotherapie tritt eine längerdauernde Phase mit einer beträchtlichen Verminderung der Blutzellen auf. Die daraus resultierende Immunschwäche führt zur wesentlichen Komplikation - dem Auftreten von schwerwiegenden Infektionen. Diese sind allerdings meist endogen verursacht (d.h. Keime, die auch bei gesunden Menschen vorkommen lösen durch eine Lähmung des Immunsystems Entzündungen im Verdauungstrakt bzw. Respirationstrakt aus). Eine entsprechende Prophylaxe ist notwendig, um diese Komplikation zu verhindern. Zu den entsprechenden Maßnahmen zählen neben einer speziellen Ernährung auch die regelmäßige Messung der Körpertemperatur und die sorgfältige Durchführung einer Mund- und Anuspflege. Durch das Pflegeteam werden die Patienten außerdem in speziellen Maßnahmen der Körperpflege geschult.
Die Behandlung der akuten Leukämie auf der 1. Medizinischen Abteilung des Universitätsklinikum St. Pölten ist ein wesentliches Spezialgebiet. Neben diesem Teilgebiet wird natürlich die internistische Betreuung von allen Patientinnen und Patienten mit hämatoonkologischen Erkrankungen und Nieren - und Diabeteserkrankungen gewährleistet. Dabei werden Blut- und Krebserkrankungen abgeklärt und mit modernsten Behandlungsformen der Chemo- bzw. Antikörpertherapie und zielgerichteten Therapiemaßnahmen behandelt.
„50 bis 60 % unserer insgesamt 1.400 pro Jahr auf 1. Medizinischen Abteilung, Station 2, stationär behandelten Patientinnen und Patienten sind dem Schwerpunkt internistische Onkologie und Hämatologie zuzuordnen“, so Krajnik.





