< vorhergehender Beitrag

Verstehen & zusammenarbeiten

Die Arbeit in den Landeskliniken und die Arbeit in der Holding-Zentrale für die jeweils anderen transparent zu machen und die interne Kommunikation zu verbessern war das Ziel eines Pilotprojekts – mit spannenden Erkenntnissen für alle Beteiligten. Nun folgt die Fortsetzung.


Ein erfolgreiches Projekt wurde „Lerne dein Landesklinikum kennen – Lerne deine Zentrale kennen“ – und das vor allem durch die vielen Menschen, die sich dafür in den Landeskliniken und der Holding-Zentrale engagiert haben, am Bild ein Teil davon, gemeinsam mit Teilnehmenden, bei der Präsentation in der Holding-Zentrale. Foto: Felicitas Matern

„Die in der Zentrale wissen ja gar nicht, womit wir im Klinikum Tag für Tag zu kämpfen haben“ hörte man oft in all den Jahren, seit die NÖ Landes­kliniken-Holding gegründet wurde. Und in der Holding-Zentrale wiederum hörte man immer wieder, dass dieser und jener Impuls, der hier mühevoll entwickelt wurde, in den Kliniken nicht immer gern aufgenommen wurde. Höchste Zeit, das gegenseitige Verständnis zu verbessern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verständlich zu machen,
was die jeweiligen Gegenüber für das gemeinsame Ziel leisten. Ein wichtiges Unternehmensziel der NÖ Landeskliniken-Holding ist es, die internen Kommunikationsprozesse laufend zu verbessern. Bei einer „Open Space“-Veranstaltung 2012 konnten die Mitarbeiter der Zentrale ihre Ideen zur internen Kommunikation der NÖ Landeskliniken-
Holding einbringen, die Idee für das Pilotprojekt „Lerne deine Kliniken kennen – Lerne deine
Zentrale kennen“ wurde geboren und von der Geschäftsführung bewilligt. Im Vorjahr startete das Pilotprojekt in der Zentrale und den Landeskliniken Baden-Mödling, Hollabrunn, Horn, Melk und St. Pölten, heuer wird es weitergeführt.

Die Ziele des Projekts

  • Die Mitarbeiter der Kliniken und der Zentrale lernen wechselseitig die Abläufe und Prozesse in einem viertägigen Praktikum kennen.
  • Sie sollen für die vielfältigen Prozesse sensibilisiert werden und die Komplexität der Gesamtorganisation sowie das Ineinandergreifen der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche auf allen Ebenen kennen lernen.
  • Sie entwickeln ein besseres Verständnis für die verschiedenen Perspektiven sowie Wertschätzung und Interesse für das Tun ihrer Kollegen auf den unterschiedlichsten Ebenen.
  • Das Projekt führt zu einer Verbesserung der internen Kommunikation zwischen den Mitarbeitern.

Erfolgreich & wirksam

Für Dipl. KH-BW Helmut Krenn, Kaufmännischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding, war es enorm wichtig, dass sowohl in den Kliniken als auch in der Zentrale das gegenseitige Verständnis für die Notwendigkeiten und Bedürfnisse des jeweiligen Gegenübers wächst und somit die Kommunikation einfacher und wirkungsvoller wird: „Es gab Befürchtungen, dass die Mitarbeiter sozusagen als Spione kommen. Doch bei den jeweiligen Besuchen ist eine vertrauensvolle Atmosphäre entstanden bzw. wurde Vertrauen aufgebaut – die Befürchtungen sind somit nicht eingetreten. Wenn man den Beteiligten zuhört, spürt man, dass dieses Projekt sehr wichtig für uns als NÖ Landeskliniken-Holding ist, und ich wünsche mir, dass alle Beteiligten als Multiplikatoren fungieren. Es ist wichtig, dass wir alle ins Gespräch kommen, denn dann können wir besser zusammen­arbeiten.“ Wie man an den Statements der Teilnehmenden sieht, hat das Pilotprojekt seine Ziele erreicht – und zwar so gut, dass schon demnächst die nächsten Mitarbeiter starten können.

Das Projektteam

  • Birgit Engel (Abteilung Personal und Recht, Bereichsleiterin Personal­entwicklung)
  • Hon. Prof. (FH) Christa Stelzmüller, MAS (Regionalmanagerin NÖ Mitte)
  • Annabell Heiss, MA (damalige Assistentin Regionalmanagement Mostviertel)
  • Mag. (FH) Martin Kaiser (Kaufm. Dir., Leiter IT, LK Waidhofen/Ybbs)
  • Wolfgang Amenitsch (Regionalkoordinator IKT Mostviertel)
  • Michaela Sonnleitner, MA (Abteilung Personal und Recht, Bereich Personalmanagement Holding-Zentrale)
  • Mag. Bettina Rausch (Abteilung Marketing, PR und Organisationsentwicklung, Bereichsleiterin Organisationsentwicklung)

Das Team der Pilotkliniken:

  • LK Baden-Mödling: Mag. Heidemarie Köfler-Netouschek (Personalentwicklung)
  • LK Hollabrunn: Margit Pröglhöf (Kaufm. Direktion)
  • LK Horn: Pflegedirektorin Angela Kroitzsch
  • LK Melk: Christa Pehn (Stv. Kaufm. Direktorin und Pressekoordina-torin)
  • LK St. Pölten: Dr. Christofer Reichel (Ärztl. Direktion) und Paul Otzelberger, BA (Stationsleitung I Med. 1)

„Lerne deine Kliniken kennen – Lerne deine Zentrale kennen“

Zusätzlich zu den sechs Klinikstandorten in der Pilotphase nehmen 2014 weitere zehn Klinikstandorte am Programm teil. In Abstimmung mit den Regionalmanagements und den Klinikleitungen wurden 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kliniken nominiert und werden vier Tage in der Holding-Zentrale verbringen. Ebenso werden 16 Mitarbeiter aus der Holding-Zentrale ihr Praktikum an einem der 16 Klinikstandorte absolvieren. Dauer: 4 Tage
Inhalte im Klinikum: Kernprozess „Patient“: Patientenadministration, Ambulanz, Station, OP und Intensivbereich. Zusätzlich (je nach Wunsch) Unterstützungsprozesse wie Küche, Materialwirtschaft, Labor, Pathologie, Radiologie, IT usw. Eine Ansprechperson/zeitweise „Begleitung“ im Klinikum steht zur Verfügung.
Inhalte in der Zentrale: In Abstimmung mit den Teilnehmenden wird ein individueller Ablauf erstellt, in Kleingruppen oder einzeln kann man die jeweiligen Abteilungen und Bereiche – auch im Rahmen von bestehenden Besprechungsstrukturen – kennenlernen.

Teilnehmende aus der Holding-Zentrale

„Ich war erstmals im Leben bei einer OP dabei und bin beeindruckt von der unglaublichen Präzisionsarbeit, der Zusammenarbeit von Menschen mit hochtechnischen Geräten.“
Mag. Gert Kovarik, Stv. Kaufmännischer Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Finanzen und Controlling, war im LK St. Pölten.

„Es war wichtig zu hören, was die Menschen in ihrer Arbeit freut, bedrückt und was ihre Erwartungshaltung ist. Und im direkten Gespräch und aus erster Hand zu erfahren, welche Dinge nicht immer reibungslos funktionieren, aber auch, wo alles gut abläuft.“ Mag. Bernhard Jany, Leiter der Abteilung Marketing, PR und Organisationsentwicklung, war im LK Baden-Mödling.

„Ich habe mir eine Leber- und eine Katarakt-OP angeschaut – sehr spannend. Ich kenne die Thematik ja von Seiten des Einkaufs. Beeindruckt haben mich die Mengen an Patienten.“ Christian Schauer, Leiter der Abteilung Einkauf, war im LK Horn.
„Zu sehen, welche zusätzlichen Herausforderungen bei Baumaßnahmen während des Klinikalltags zu meistern sind und wie professionell alle Mitarbeiter damit umgehen, war eine tolle Erfahrung für mich.“
 Ing. Thomas Hauer-Dobeš, MSc, Leiter der Abteilung Bau und Facility Management, war im LK Baden-Mödling.

„Ich bin ein glühender Verfechter dieses Projekts – wir haben gute Mitarbeiter in der Zentrale, die nun noch besser wissen, wie ein Krankenhaus funktioniert. Auch für mich war es spannend, nach so vielen Jahren wieder in einem OP zu sein.“ Dr. Markus Klamminger, Stv. Medizinischer Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung, war im LK Horn.

„Oberarzt Leitner hat sich viel Zeit genommen und mir eine Menge erklärt, zum Beispiel auch zur Onkologie. Mich
hat es sehr beeindruckt, wie viele Komponenten zu einer Magenverkleinerungs-Operation gehören.“
Mag. (FH) Karina Leoni-Fuchs, Fachkoordi­natorin Befragungsmanagement, Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung, war im LK Hollabrunn.

„Es war spannend, sämtliche Prozesse im Klinikum zu sehen, die ein Patient an einem Tag so durchläuft. Das hilft auch besser zu verstehen, wie Kritikpunkte in der Patientenbefragung entstehen.“ Mag. (FH) Petra Leitner, Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung, war im LK Hollabrunn.

„Herzlichkeit, Offenheit und eine umfassende Organisation – das sind meine Eindrücke aus dem Projekt. Mir war es wichtig, nicht nur die Kernprozesse eines Klinikums wie OP und Intensiv zu erfahren, sondern auch einen Blick auf die unzähligen weniger prominenten Arbeiten zu werfen.
Deshalb fand ich die Zeit in der Patientenaufnahme oder in den Ambulanzen sehr aufschlussreich.“ Mag. Karl Wagner, BA, Leiter der Abteilung Versorgungsplanung und Medizinisches Datenmanagement, war im LK Melk.

Teilnehmende aus den Pilotkliniken

„Die Organisation dieser vier Tage war toll. Wichtig war zu sehen, was in der Zentrale mit den Daten geschieht, die wir liefern, und was zum Beispiel die Pflege-Mannschaft rund um Roman Gaal damit tut.“ Christa Pehn, Stv. Kaufmännische Direktorin und Pressekoordinatorin, LK Melk

„Es war spannend, die Menschen hinter den Telefonnummern kennenzulernen. Und zu erfahren, wie die eingemeldeten Daten weiterverarbeitet werden. Man bekommt ein anderes Verständnis von der Bedeutung dieser Daten.“ DGKS Doris Steurer, MBA, MSc, Stabsstelle Pflegedirektion, LK Baden-Mödling

„Ich wollte mir die Zentrale unbedingt anschauen – und kann das Projekt nur weiterempfehlen: Ich wurde sehr wertschätzend aufgenommen, habe viel gesehen und gelernt.“ Dipl. KH-BW Nikolaus Jorda, Kaufm. Standortleitung Baden, LK Baden-Mödling


„Ich bin mit einem Fragenkatalog einmarschiert – das hält natürlich von der Arbeit ab. Aber ich habe viel gelernt und gespürt: Nicht nur im Klinikum sind Menschen am Werk.“ Annette Wachter, MSc, Bereichsleitung Chirurgie,
Geburten, Kinder- und Jugendheilkunde, LK St. Pölten

„Dieses Projekt war sehr eindrucksvoll, hat meine Sichtweise zur NÖ Landeskliniken-Holding positiv verändert. Es würde mich freuen, wenn es weitergeführt wird, denn nur mit gegenseitigem Verständnis kann man Dinge verändern und bewegen.“ DGKS Eva Schlögelbauer, 2. Stv. Stationsleitung Chirurgie, LK Hollabrunn

„Für mich war der Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Holding-Zentrale sehr wichtig – sie haben einen anderen Zugang zu den Themen, aber ich konnte überall spüren und erleben, dass sie wie wir draußen im Klinikum auch in der Zentrale mit Herz und Seele dabei sind.“ DGKS Mag. Elisabeth Klang, Pflegeleistung Unfallambulanz, LK Horn