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Vorreiterrolle bei der Behandlung des akuten Aortenaneurysmas

Jedes Jahr wird bei rund 500 Österreichern ein Aortenaneurysma diagnostiziert, allein in Niederösterreich sind es durchschnittlich 90 Betroffene. Tritt diese Krankheit akut auf, ist ein rasches Handeln durch ein hochspezialisiertes, interdisziplinäres Ärzteteam gefordert. Nur dadurch kann Leben gerettet werden.


(v.l.) Prim. Univ.-Doz. Dr. Paul Christian Hajek, Ärztlicher Direktor, OA Dr. Thomas Payrits, chirurgische Abteilung, Franz Fröhlich, Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger und der Medizinische Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding Dr. Robert Griessner

Bei einem Aortenaneurysma hat die Aorta, die Hauptschlagader des Körpers, eine Ausbeulung an einer dünnen Stelle der Gefäßwand, welche auch aufplatzen kann. Passiert dies, spricht man von einem akuten Aortenaneurysma und es bedarf einer raschen ärztlichen Behandlung durch Setzen eines Stents. Eine zusätzliche Schwierigkeit dabei stellt die Tatsache dar, dass das Aufreißen der Aorta oftmals nicht eindeutig medizinisch diagnostizierbar ist.

„Der Schwerpunkt liegt, im Landesklinikum Wiener Neustadt, in der Behandlung des abdominalen Aortenaneurysma. Insgesamt wurden in den letzten 15 Jahren allein in Wiener Neustadt 148 Aortenstents gesetzt, 22 davon für Akutpatienten. Dabei ist die Gesamtzahl stark zunehmend, allein heuer werden rund 30 Patienten diese Behandlung in Anspruch nehmen müssen“, erklärt der Medizinische Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding Dr. Robert Griessner.

Wie gefährlich ein Aortenaneurysma sein kann, belegt die Statistik eindrucksvoll. Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts betrug die Sterblichkeitsrate in den ersten 24 Stunden zwischen 30 und 70 Prozent. Dank modernster Methoden konnte diese Zahl mittlerweile auf rund zehn Prozent reduziert werden, insofern eine sofortige Behandlung erfolgt.

„Im Landesklinikum Wiener Neustadt steht für die Behandlung eines Aortenaneurysma an sieben Tagen die Woche, 24 Stunden täglich ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Experten des Zentralröntgeninstituts, der Chirurgie sowie der Anästhesie bereit. Damit nehmen wir im Osten Österreichs eine Vorreiterrolle in der Akutversorgung dieser Krankheit ein“, betont Dir. Hajek.

Die Gefährlichkeit eines Aortenaneurysma, welcher in der Vergangenheit berühmte Personen wie Albert Einstein, Charles de Gaulle oder Thomas Mann zum Opfer gefallen sind, musste der Patient Franz Fröhlich vor kurzem am eigenen Leib erfahren. „Ich bin heute nur noch aufgrund der raschen Behandlung durch die Ärzte des Landesklinikums Wiener Neustadt am Leben. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle beim gesamten Ärzteteam herzlich bedanken“, so Fröhlich. Die Symptome ähneln stark einem Herzinfarkt oder dem Verdacht auf Nierensteine, was die Diagnostik erschwert: Diffuse Bauch- und Rückenschmerzen, unterschiedlich starker Puls in der Leiste, Schwindelgefühl, akuter „Vernichtungs-Schmerz“ im Bauchbereich, Schock-Symptomatik mit Blutdruckabfall, Atemnot, Gefühl der Todesangst.