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Dialyse neu: sicherer & viel günstiger

Durch intensive Zusammenarbeit von Anwendern in den Landeskliniken und Experten der Holding-Zentrale ist es gelungen: 166 Dialysegeräte können nun ausgetauscht werden. Die Versorgung mit sämtlichen Materialien für Dialysebehandlungen ist somit sichergestellt. Pro Jahr sparen sich die Landeskliniken zwei Millionen Euro.


Dialyse neu

OA Dr. Martin Wiesholzer (LK St. Pölten)

OA Dr. Martin Gromann (LK Mistelbach)

DGKP Wolfgang Pest (LK Horn)

Christian Schauer, Leiter der Abteilung Einkauf

Ing. Johann Steinböck (Medizintechnik)

Ing. Roman Semler (Medizintechnik)

Dipl. KH-BW Karl Busta (Dialyse Verbrauchsmaterial)

Mag. Renate Antensteiner, Abteilung Recht und Personal, Bereich Vergaberecht

Mag. Georg Wokrinek, Bereichsleiter Vergaberecht, stellvertretender Abteilungsleiter Recht und Personal, NÖ Landeskliniken-Holding,

Dipl. KH-BW Helmut Krenn, Kaufmännischer Geschäftsführer

Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer

Mag. Dr. Klaus Schuster, MSc, MBA, Nephrologe und stellvertretender Geschäftsführer des NÖGUS: „Mit der Durchführung dieser Dialyseausschreibung ist es durch den Einsatz der verschiedensten Experten aus den Kliniken und der Zentrale gelungen, ein wirklich tolles Ergebnis zu erzielen. Wir können mit diesem Package den Patientinnen und Patienten modernste Behandlungsmethoden anbieten, es ist uns durch die Festlegung auf ein gemeinsames Vorgehen auch ein äußerst wirtschaftliches Handeln möglich. Danke an alle Beteiligten für die geleistete Arbeit und auch für die Kompromissfähigkeit.“

Wer eine Dialyse braucht, weil die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, braucht sie verlässlich und regelmäßig, um zu überleben. In den NÖ Landeskliniken St. Pölten, Mistelbach, Amstetten, Horn, Wiener Neustadt und Baden werden derzeit pro Jahr 86.000 Dialysen gemacht. Verständlich, dass immer alle Materialien zur Hand sein müssen und dass die Geräte absolut verlässlich funktionieren müssen. Wie schon bei vielen anderen Medizintechnikund Material-Beschaffungen holte sich die Abteilung Einkauf die Praktiker, Ärzte und Pflegekräfte ins Boot, um gemeinsam die beste Lösung zu finden.

Denn bis Jahresende 2015 müssen 166 von insgesamt 200 Dialysegeräten ausgetauscht bzw. neu gekauft werden – ein Investitionsbedarf von 2,5 Millionen Euro. Das Verbrauchsmaterial für die Dialysen kostet pro Jahr bisher drei Millionen Euro. Bisher gab es Geräte und Materialien von verschiedenen Firmen. Einmal kam es wegen eines Erdbebens zu einem Lieferengpass bei den Materialien. Das sollte mit der vertraglichen Neuregelung ausgeschlossen sein.

Vertrag abgeschlossen

Ende Oktober wurde nun das erste landesweite Vergabeverfahren abgeschlossen, für die betroffenen Landeskliniken steht damit ein Gesamtpaket zur Verfügung, das sämtliche Artikel einer Dialysebehandlung umfasst, das heißt Geräte, Wartung, Schlauchsysteme, Dialysekapillaren etc. Die neue Lösung deckt die qualitativen Anforderungen der Anwender ab und bringt künftig eine jährliche Einsparung von rund zwei Millionen Euro. Die lebenswichtigen Geräte für die Blutreinigung sowie das gesamte Verbrauchsmaterial wurden in der Fachgruppe gemeinsam ausgesucht. DGKP Wolfgang Pest, LK Horn, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis – und auch mit dem Prozess: „Ich konnte sehr viel einbringen aus der täglichen Praxis. Gut fand ich, dass wir einige Geräte ausprobieren durften. Unser Wunschgerät, das kompakteste, und der Wunschpartner bekamen den Zuschlag. Es ist schon ein großer Vorteil, in den Entscheidungsprozess eingebunden zu sein.“ Das sieht auch OA Martin Gromann, Nephrologe in der 1. Medizinischen Abteilung im LK Mistelbach, so: „Mit dem Ergebnis bin ich absolut zufrieden. Dass wir Ärzte gefragt wurden, war uns wichtig ist, und dass auch die Pflege eingebunden war, hat eine Menge gebracht. Ich habe in den tech- nischen Fragen einiges dazugelernt. Und ich bin dem Lead-Buyer-Team sehr dankbar, dass es alle Informationen der Firmen aufbereitet hat, das verhindert Fehler. Mit dem Ergebnis bin ich absolut zufrieden.“

Für Lead Buyer Ing. Johann Steinböck ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend, das er mit seinem Medizintechnik-Kollegen Ing. Roman Semler und dem für die Verbrauchsmaterialien zuständigen Lead Buyer Dipl. KH-BW Karl Busta erzielen konnte: „Wir freuen uns natürlich, dass ein für hohe Qualität und Service stehendes Unternehmen die Ausschreibung gewonnen hat. Das erspart uns einige Schulungen, weil es bereits Erfahrungen mit den Geräten in Mistelbach, St. Pölten und Wiener Neustadt gibt. Das Beste ist aber, dass wir die Einsparungsziele von 30 Prozent weit übertroffen haben.“ Und auch die Wirtschaftlichkeitsrechnung fällt sehr positiv aus, freut sich Christian Schauer, Leiter der Abteilung Einkauf der NÖ Landeskliniken- Holding: „Künftig fällt für die Kliniken die Organisation der Wartung weg – denn das macht der Anbieter. Die Kliniken rechnen mit ihm die tatsächlichen Behandlungen ab.“

Für Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding, ist die Versorgungssicherheit oberste Priorität: „Die ist nun viel höher, weil wir sehr umfangreiche Ausfallskonzepte haben.“ Und Dipl. KH-BW Helmut Krenn, Kaufmännischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding, freut sich besonders über die Einsparungen, die durch die gemeinsame Ausschreibung möglich wurden – und das bei hoher Qualität der Versorgung und hoher Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Es ist gut, dass wir die Zusammenarbeit für die Kliniken so erfolgreich nützen können. Dieses Ergebnis bei der Dialyseversorgung zeigt wieder einmal, dass unser Weg der engen Kooperation mit den Anwendern goldrichtig ist.“

 

INFOBOX

Rechtliche Abwicklung

Mag. Renate Antensteiner, Abteilung Recht und Personal, Bereich Vergaberecht, Mag. Georg Wokrinek, Bereichsleiter Vergaberecht, stellvertretender Abteilungsleiter Recht und Personal, NÖ Landeskliniken-Holding, betreuten das Verfahren zu Beginn.

Mag. Georg Wokrinek : „Die NÖ Landeskliniken-Holding hatte sich im Rahmen dieses Beschaffungsvorganges neben den medizinisch-technischen Anforderungsdefinitionen mit Bedacht den Themenbereichen Ausfallsicherheit und Bedarfsbündelung zu widmen. Im Rahmen dieser Überlegungen musste ein Rahmenvertrag entworfen werden, der über die gesamte Laufzeit hinzukommende Bedarfe ebenso zu berücksichtigen vermag wie eine ausreichende Reserve für jede Art von Geräteausfällen – und dennoch eine betriebswirtschaftlich nachvollziehbare Kalkulationsmöglichkeit für die Verfahrensteilnehmer bietet. Der hohe Standard der geforderten Qualität hat in Kombination mit der Klarheit der vertraglichen Bestimmungen schlussendlich ein medizinisch und betriebswirtschaftlich sehr erfreuliches Ergebnis zugelassen.“