< vorhergehender Beitrag

Ernährung im Sommer – Tipps der Diätologinnen des Landesklinikums Gmünd

In der Sommerhitze läuft unser Körper nicht auf Normalbetrieb. Unsere Leistungsfähigkeit sinkt, manchmal fühlt man sich schnell schlapp und müde. Damit wir den Sommer richtig genießen können, sollten wir auf eine sommergerechte, leichte Ernährung achten.


Der Ärztliche Standortleiter des Landesklinikums Gmünd Prim. Dr. Michael Böhm, Diätologin und Ernährungsberaterin Maria Ableidinger und Diätologin und Ernährungsberaterin Simone Fuchs, MA, gemeinsam mit Landesrat Mag. Karl Wilfing

Diätologin und Ernährungsberaterin Maria Ableidinger und Diätologin und Ernährungsberaterin Simone Fuchs, MA, gemeinsam mit Landesrat Mag. Karl Wilfing

„Im Sommer kommen immer wieder Menschen in unsere Landeskliniken, die mit Kreislaufbeschwerden zu kämpfen haben. Dieses Problem ist oftmals jedoch ‚hausgemacht‘, weil zu wenig getrunken wird. Flüssigkeitsmangel beeinflusst unser Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Vor allem bei großer Hitze sollte man täglich mindestens zwei Liter kalorienarme Flüssigkeit trinken – dann bleibt auch der Spitalsaufenthalt erspart“, erklärt Landesrat Mag. Karl Wilfing.  

Es empfiehlt sich zu trinken, bevor das Durstgefühl kommt. Allerdings sollten die Getränke nicht zu kalt sein. Das kühlt zwar kurz, aber unser Körper versucht immer die Temperatur auszugleichen. Die Folge wird sein, dass wir mehr schwitzen als zuvor. Die Getränke sollten daher Zimmertemperatur haben bzw. Tees lauwarm sein. Gerade im Getränkesektor lauern oft die größten Kalorienbomben. Alkoholische Getränke wie Bier oder Wein sind nicht als Durstlöscher geeignet. Auch Limonaden sind zuckerreich und somit sehr kalorienhaltig. Auch die beliebten Wellness-Getränke (z.B. Mineralwasser mit Geschmack) liefern viele „leere“ Kalorien. Das einfachste und beste Getränk ist Trinkwasser oder Mineralwasser. Ebenfalls geeignet sind ungesüßte Früchte- oder Kräutertees, die man auch als kühlen Eistee genießen kann. Obst- und Gemüsesäfte sollten mindestens im Verhältnis 1:2 (1 Teil Saft und 2 Teile Wasser) verdünnt werden.        

Gesund grillen. Achten Sie darauf, dass kein Fett in die Glut tropft. Es entsteht Rauch, der auf die Oberfläche des Fleisches gelangt. Chemikalien (vor allem Benzpyren) sind im Rauch enthalten, die als krebserregend gelten. Es sollte deshalb grundsätzlich eine Grilltasse oder Alufolie beim Grillen verwendet werden. Es muss nicht immer Fleisch sein. Auch Kartoffeln und Gemüse eigenen sich hervorragend als vegetarische Alternativen. Viele Gemüsesorten wie z.B. Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Zucchini oder Auberginen sind sehr geeignet und schmackhaft. Bunte Grill-Ideen wie mediterranes Gemüse am Spieß oder gefüllte Paprika lassen auch das Auge mitessen. Die Marinade sollte allerdings erst kurz vor Ende der Grillzeit mit einem Pinsel aufgetupft werden, denn je mehr Kräuter die Marinade enthält, desto schneller verbrennt sie auf dem Grill. Gemüse mit langen Garzeiten (Karotten, Kohlrabi, …) müssen in sehr dünne Scheiben geschnitten und vorgekocht werden. Auch Maiskolben, Champignons oder Fenchel sind grilltauglich und wie Kartoffeln in Folie gegart eine vitaminreiche Köstlichkeit. Auch Obst kann gegrillt werden – zum Beispiel als Nachspeise. Einfach Obst wie Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche oder Marillen in Stücke schneiden, mit Fruchtsaft und Gewürzen marinieren und auf Spieße stecken. Ganze Bananen kann man auch ungeschält auf den Rost legen. Sie sind gar, wenn die Schale schwarz ist. Kalorienarme Varianten der beliebten Grillsaucen sind beispielsweise Joghurtdips mit Kräutern oder Knoblauch, Paprika- oder Zwiebelwürfeln. Auch gekochte Karotten oder gedünstete Äpfel und Zwiebel lassen sich sehr gut als Grundzutat für einen leckeren Aufstrich verwenden.  

Kühlende Lebensmittel. Im Sommer kann man den Körper gezielt mit kühlender Nahrung erfrischen. Kühlende Lebensmittel sind Pfefferminze, Zitronenmelisse, Basilikum, Kresse, Salbei, Joghurt oder Kefir, Zitrone, Apfel, Erdbeeren, Wassermelone, Zucchini, Salate und Fischgerichte. Vor allem kalte Gurken- bzw. Tomatensuppen eignen sich im Sommer sehr gut zum Abkühlen. Als Nachspeise bzw. Zwischenmahlzeit eignet sich Apfelkompott besonders gut.

Der Verdauungstrakt sollte allerdings nicht zu sehr abgekühlt werden, da es sonst zu Verdauungsbeschwerden kommen kann (z.B. Durchfall).        

Rezept für Eistee (4-6 Personen)

1 Liter frisches Wasser Schwarztee, Kräutertee oder Früchtetee nach Belieben
3 unbehandelte Zitronen
Ca. 25 Eiswürfel
Tee mit kochendem Wasser aufbrühen und 3 Minuten ziehen lassen. Die Zitronen heiß abspülen und halbieren. Drei halbe Zitronen auspressen und den Saft mit dem Tee vermischen. Die anderen Zitronenhälften in dünne Scheiben schneiden. Die Eiswürfel werden mit dem heißen Tee übergossen – so wird der Tee sofort kalt und schmeckt herrlich erfrischend.  

Rezept für Marillen-Chutney

1 kg Marillen
250 g Zwiebel
2 Chilischoten (nach Belieben)
400 g Zucker
1 TL Salz 200 ml Weißweinessig
Marillen entsteinen und in kleine Stücke schneiden. Anschließend Zwiebel fein hacken und Chilischoten entkernen und in feine Streifen schneiden. Marillen, Zwiebel, Chilischoten in einen Topf geben. Zucker, Salz und Essig hinzufügen und die Masse bei offenem Topf 1 Stunde lang einkochen. Gelegentlich umrühren. Nach 1 Stunde das Chutney in heiß sterilisierte Gläser füllen und fest verschließen.  

Rezept für Wassermelonen-Sorbet

½ Tasse Wasser
1 Tasse Zucker
Etwas Zitronensaft
5 Tassen Wassermelonenfleisch
Wasser und Zucker in einen Topf geben und so lange kochen, bis die Masse zähflüssig wird. Anschließend die Mischung zusammen mit etwas Zitronensaft und Wassermelonenfleisch in einem Mixer pürieren. Danach die Masse in den Gefrierschrank stellen und 6 Stunden lang erkalten lassen.