INTEGRI-Preis für Hospiz und Palliativ-Versorgung
Die Auszeichnung mit dem INTEGRI-Preis (Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung) für das Reformpoolprojekt „Integrierte Hospiz- und Palliativ- Versorgung in NÖ“ ist Höhepunkt und Anerkennung einer zehnjährigen Historie.

(v.l.) Dr. Gerald Bachinger (INTEGRI Jurymitglied), LAbg. Prim. Dr. Walter Aichinger, Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, Roman Gaal, MSc, MAS (Leiter des Gewinnerprojekts in der NÖ Landeskliniken- Holding), DI (FH) Philipp Wittmann (Organisator von INTEGRI), Erwin Jobst (systema Human Information Systems GmbH), Mag. Roland Schaffler (Moderator von INTEGRI)

Abteilungsleiter Franz Palkovits
In Niederösterreich wird strategisch und konsequent eine flächendeckende Hospiz- und Palliativ- Versorgung ausund aufgebaut: Todkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen sollen in adäquater, qualitäts- und würdevoller Art und Weise versorgt und betreut werden. Seit dem Jahr 2000 ist dies eine im Parlament von allen Parteien unterstützte Versorgungsform in Österreich, die auch in der Vereinbarung nach Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des österreichischen Gesundheitswesens verankert ist. In NÖ entstanden 1998 in allen Regionen über zwei Dutzend Hospizvereine, koordiniert durch den Landesverband Hospiz: Primär freiwillige Hospizbegleiter betreuen die Betroffenen und Angehörigen. Der NÖ Gesundheitsfonds NÖGUS kümmerte sich um die palliativmedizinische Versorgung: Auf Betreiben der Landesrätin Liese Prokop, entstanden zunächst als Pilotprojekte in den Landeskliniken Gmünd und Lilienfeld sowie Waidhofen/Thaya und Scheibbs unterschiedliche palliativmedizinische Versorgungsmodelle.
Die Konzeptentwicklung
Das Konzept „Integrierte Hospiz- und Palliativversorgung in NÖ“ entstand und wurde 2005 beschlossen. Es strukturiert den sukzessiven Aufund Ausbau einer niederösterreichweiten Versorgung, basierend auf wissenschaftlich evaluierten Projektergebnissen und Qualitätsvorgaben des Bundes unter Einbeziehung bestehender Strukturen. Es sieht sechs unterschiedliche Versorgungsangebote vor, wie mobile Hospizteams und Mobile Palliativteams, Palliativstationen und Palliativ-Konsiliardienste in Landeskliniken, stationäre Hospize in Pflegeheimen und Tageshospize entsprechend dem Bedarf.
Umsetzung als Reformpoolprojekt
Die Gesundheitsreform 2005 brachte die Lösung der Finanzierungsfrage: In Reformpoolprojekten (Kooperationsbereich zwischen Ländern und Sozialversicherung) werden neue, sektorenüberschreitende medizinische Versorgungsformen erprobt. Nach zähen Verhandlungen beschloss die NÖ Gesundheitsplattform im Herbst 2006 einstimmig das Reformpoolprojekt, das später zur Schließung „weißer Flecken“ noch erweitert wurde. Pro Region kümmern sich sogenannte Palliative- Care-Beauftragte (PCB) im Einvernehmen mit der Projektleitung und den Regionalmanagern um die systematische Umsetzung der Strukturen. Sie tragen auch Sorge für deren Vernetzung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit über alle Sektoren hinweg sowie für die Qualität und sind ein maßgeblicher Erfolgsfaktor des Projektes. Die Auszeichnung mit dem INTEGRI – Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung, gehört allen Personen und Gremien, die in verschiedener Art und Weise zur Entwicklung, Vorbereitung und Beschlussfassung des Projektes, zu dessen Projektleitung, -begleitung, -umsetzung sowie zur Evaluierung beigetragen haben.
Zwei Mitarbeiter der NÖ Landeskliniken-Holding und des NÖGUS, die stellvertretend für alle beteiligten Personen und Gremien am Projekt über zehn Jahre hinweg intensiv tätig waren: Projektleiter Roman Gaal, MSc, MAS, (siehe Foto Preisverleihung) Bereichsleiter für den Kompetenzbereich Pflege, Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung der NÖ Landeskliniken-Holding. Er leitet das Projekt seit 2007. Abteilungsleiter Franz Palkovits, Abteilung Gesundheitsreform, früher Abteilung Strategie und Planung des NÖGUS, nun in Rente. Die Thematik „Hospiz und Palliativ“ liegt seit Beginn in seinem Wirkungsbereich, seit 2006 auch im Kooperationsbereich mit den NÖ Krankenversicherungsträgern. Er hat alle Entwicklungs- und Projektphasen seit 2002 geleitet oder begleitet. Palkovits wechselte mit Anfang Juni in den Ruhestand. 2007 hat die Abteilung Strategie und Planung des NÖGUS unter seiner Leitung den EUREGIO Innovationspreis 2007 erhalten – „für besonderes Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der grenzüberschreitenden Kooperation“.





