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Personal im Fokus

Dienstrecht, Aufnahmen, Rekrutierung, Besoldung: Um all das und noch viel mehr kümmert sich die Abteilung Personalangelegenheiten B des Landes NÖ für die NÖ Landeskliniken.


Das Kernteam der Abteilung LAD2-B: (v.l.) sitzend: Pamela Kravogl, Abteilungsleiter Mag. Andreas Achatz und sein Stellvertreter Mag. Albert Kastl; stehend: Mag. (FH) Kristina Starkl, Manfred Kaltenbrunner, Burgi Mandl, Melanie Pilz, Mag. Uta Kamenik-Lackner, Mag. Anton Gibisch, Gabriele Tremer, Elisabeth Kerschner und Mag. Sigrid Pichler

Es war und ist eine unglaubliche Herausforderung: Stellen Sie sich vor, in fünf Jahren verfünffacht sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geschehen in den Jahren 2003 bis 2008, als das Land Niederösterreich sukzessive die Spitäler übernahm, weil die Kosten den Gemeinden über den Kopf wuchsen. Kaum vorstellbar, was das für ein Unternehmen bedeutet – angefangen beim Verwaltungsaufwand bis hin zu personalrechtlichen Angelegenheiten. Um diesen riesigen „Personalbrocken“ zu managen, wurde die Personalabteilung des Landes NÖ im Jahr 2009 geteilt – in Personalangelegenheiten A (LAD2-A) und B (LAD2-B). Die Abteilung A kümmert sich um alle Bediensteten der Hoheitsverwaltung sowie der Kindergärten, Pflichtschulen und Straßenverwaltung. B um alle 19.900 Landeskliniken-Bediensteten sowie die 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 49 Landespflegeheimen. Zusammengerechnet ergibt das für die Abteilung LAD2-B ein gewaltiges Lohnvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro pro Jahr.

Geballtes Know-how

Geleitet wird die Abteilung von Mag. Andreas Achatz, die Aufgaben sind vielfältig: „Angefangen bei den Aufnahmen und der Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern, über die Vertragsgestaltung und den Dienstpostenplan bis hin zu dienstrechtlichen Belangen.“ (siehe Kasten) Dem studierten Betriebswirt zur Seite steht ein versiertes Team von 75 Personen – Expertinnen und Experten in sämtlichen juristischen und betriebswirtschaftlichen Belangen. Geballtes Know-how für die Kliniken-Bediensteten. Dieses Wissen kann sich jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter zunutze machen: Bei den Sprechtagen (Termine siehe Seite 18) erhalten Sie Auskunft zu allen dienstrechtlichen Fragen. Vieles musste neu organisiert werden, sagt Achatz: „Vor der Übernahme durch das Land NÖ hatte jedes Spital eigene Strukturen, die es zu vereinheitlichen galt. Beispiel Dienstrecht: Heute gibt es für Neueintretende nur mehr ein einziges Dienstrecht, vorher waren Zulagen etc. je nach Gemeindedienstrecht unterschiedlich geregelt. Das heißt, wollte man vom Klinikum Melk nach Neunkirchen wechseln, musste man in Melk kündigen. Heute muss man – vereinfacht gesagt – nur um Versetzung ansuchen.“ Ein Modell wie die eben präsentierte neue Facharztausbildung, die es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, ihre Fachausbildung nicht mehr nur an einem Klinikstandort zu absolvieren, wäre früher schwer möglich gewesen (siehe Seite 21). Die niederösterreichweite und damit größere Struktur kommt nicht nur in diesem Fall den Bediensteten zugute.

Gewaltiges Arbeitspensum

Das Arbeitspensum der Abteilung ist gewaltig: So muss sie sich jährlich etwa um rund 2.500 Aufnahmen kümmern – knapp ein Zehntel der gesamten Mitarbeiter. Zusätzlich zum Tagesgeschäft will man rasch und flexibel auf strukturelle Veränderungen eingehen, wie sich beispielsweise bei der Errichtung der Logistikzentren in St. Pölten und Wiener Neustadt um personalwirtschaftliche und dienstrechtliche Veränderungen und die Wünsche der Mitarbeiter kümmern, Sozialpläne erstellen und vieles mehr – denn vieles ist im Umbruch. „Innovation trifft uns täglich“, betont Achatz und nennt mit MedAustron, eines der modernsten Krebsbehandlungs- und Krebsforschungszentren der Welt, ein weiteres Beispiel: „Bei MedAustron werden ab 2015 Krebspatienten mit modernster Strahlentherapie behandelt.Wir unterstützen bei der Ausbildung des dafür nötigen Personals.“

Gute Zusammenarbeit

Heuer ist bereits das sechste Jahr, in dem alle NÖ Landeskliniken unter dem Dach der NÖ Landeskliniken- Holding vereint sind. In vielen Bereichen ist das Zusammenwachsen zu einem Gesundheitsunternehmen mittlerweile abgeschlossen, die Phase der Konsolidierung nähert sich dem Ende. Wichtig ist Achatz die gute und enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der NÖ Landeskliniken-Holding und mit deren Fachabteilungen wie auch dem Zentralbetriebsrat, „denn nur gemeinsam können wir viel erreichen und bewegen“, betont er. Wie etwa das neue NÖ Spitalsärztegesetz (NÖ SÄG) – für Achatz einer der wichtigsten Erfolge bisher –, das nach langen und konstruktiven Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen wurde. „Die deutliche Besoldungsreform war fällig, damit wird die Senkung der Wochenarbeitszeit auf ein verträgliches Ausmaß begünstigt. Das hilft uns, für Ärztinnen und Ärzte ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und dem Ärztemangel entgegenzuwirken.“ (mehr zum NÖ SÄG in G&L INTERN 04/2012). Nicht nur bei Verhandlungen über Gesetzesvorhaben ist die gute Zusammenarbeit gefordert, sondern auch bei der strukturellen Veränderung der Klinikorganisation. Achatz: „Bei regionaler Bündelung von Klinikleistungen und Schaffung zentraler Versorgungseinheiten (wie etwa Logistikzentren) sind große Strukturen ein Vorteil. Damit setzen wir einen klaren Beitrag zur Leistungs- und Arbeitsplatzsicherung in NÖ.“ An vielem wurde bereits gearbeitet, vieles ist noch zu tun – die Abteilung LAD2-B arbeitet gemeinsam mit der Holding- Zentrale mit Hochdruck daran.

 

Infobox

Aufgaben & Leistungen

  • Aufnahmen und Rekrutierung des Personals in allen Landeskliniken und Landespflegeheimen; Auswahlverfahren der Führungskräfte (Primariate, Kollegiale Führungen, Heimleitungen)
  • Vorbereitung des Dienstpostenplans
  • dienstrechtliche Entscheidungen wie z. B. Versetzung, Verwendungs- änderung (beruflicher Aufstieg, Jobwechsel), Sonderurlaube, Dienstfreistellungen
  • NÖ Spitalsärztegesetz (NÖ SÄG), Gesetzesbegutachtungen
  • Besoldung und Lohnverrechnung
  • Unterstützung und Servicierung der Personalverantwortlichen in den Landeskliniken (Newsletter Personal)
  • Sprechtage in den NÖ Landeskliniken