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Psychisch krank – noch immer starke Ausgrenzung

Der Welttag für psychische Gesundheit am 10. Oktober soll für die Probleme psychisch Erkrankter sensibilisieren. Denn trotz zahlreicher nationaler und internationaler Aktivitäten – wie Anti-Stigmakampagnen – verändert sich die Einstellung der Menschen gegenüber psychisch Kranken kaum. Die Vorurteile sitzen tief. Das erhöht besonders für schwer bzw. chronisch Erkrankte und deren Angehörige die Herausforderung, mit der Erkrankung zu Recht zu kommen und ein sinnerfülltes Leben zu gestalten.


Prim. Dr. Friedrich Riffer, Abteilungsleiter Waldviertler Zentrum für Seelische Gesundheit

Prim. Dr. Friedrich Riffer, Abteilungsvorstand des Waldviertler Zentrums für Seelische Gesundheit am Landesklinikum Waidhofen/Thaya, erklärt: „Jeder vierte Mensch ist im Laufe seines Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen, das heißt wenn wir nicht selbst betroffen sind oder Betroffener werden, kennen wir in unserem persönlichen Umfeld Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das sollte zum Nachdenken anregen, wie wir mit Vorurteilen und Ausgrenzung umgehen.“

Wir können auch etwas tun, und dabei geht es nicht gleich um die „großen Sprünge“: Es ist bereits ein wichtiger Schritt, wenn wir mit den Betroffenen wertschätzend umgehen. Ihnen zuhören, Geduld haben und Zeit geben, nicht davor scheuen nachzufragen ob man helfen kann, oder auch das eine oder andere konkrete Hilfsangebot machen, z.B. das Organisieren professioneller Hilfe. Dabei gilt es immer achtsam zu sein, dass die Unterstützungsangebote  vor allem den Bedürfnissen der Betroffenen und weniger den eigenen gerecht werden!