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Richtig kodieren – richtige Ergebnisse

Wichtige Arbeit mit großer Bedeutung für Gesundheits-Strukturplanung von Land und Bund: „Man kann die Bedeutung nicht hoch genug einschätzen!“


Dr. Markus Klamminger, stv. Medizinischer Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung

Dr. Susanne Schöberl, Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung

Woher weiß der Bund für seine Gesundheitsplanung, welche medizinischen Strukturen es in welchen Bereichen geben muss? Und woher weiß das Land, welche Kapazitäten eine Region, ein Bezirk braucht? Ein Teil der Antwort heißt LKF-Kodierung, denn neben den statistischen Zahlen über Bevölkerung und Alterspyramide gibt es nur eine einzige Quelle mit den tatsächlichen Bedarfszahlen, und das sind die Informationen, die die NÖ Landeskliniken zu den Krankenhausaufenthalten dokumentieren: die LKFDaten (Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung).

Neben den Diagnosen kodieren Ärztinnen und Ärzte auch sämtliche medizinische Einzelleistungen pro Patient und Krankenhausaufenthalt. Dr. Susanne Schöberl, Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung, ist die Expertin für die LKF-Codierung in der NÖ Landeskliniken-Holding: „Man kann die Bedeutung der richtigen Codierung gar nicht hoch genug einschätzen. Wir haben viele Ärztinnen und Ärzte, die das hervorragend und super verlässlich machen – und sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Bereitstellung der korrekten medizinischen Daten.“

Diese Daten dienen neben der Gesund- heitsplanung auch der Ergebnisqualitätsmessung. Werden falsche Diagnosen oder Leistungen kodiert, so führt dies zu einer verfälschten Ergebnisqualitätsmessung, weiß Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding: „Wir erheben mit den A-IQI-Qualitätsmessungs-Werkzeugen genau, wie die Behandlungsqualität in den NÖ Landeskliniken ist. Die Zahlen können nur richtig sein, wenn die Kodierung richtig ist.

Falsch kodierte Diagnosen oder Leistungen führen daher zu falschen Ergebnissen. Wir sehen das oft bei den Peer-Review-Verfahren der Primarärzte, wenn wir die einzelnen Krankengeschichten analysieren: Immer wieder sind einfach falsche Kodierungen für die auffälligen Ergebnisse verantwortlich.“ Und Dr. Markus Klamminger, stv. Medizinischer Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Medizinische und Pflegerische Betriebsunterstützung, ergänzt: „Wir haben uns schon vor Jahren von der Punktebetrachtung verabschiedet.

Für uns ist die korrekte Wiedergabe der stationären Aufenthalte für die Analyse und Entscheidungsfindung von zentraler Bedeutung. Deshalb ist die Leistung der Ärztinnen und Ärzte bei der Kodierung so enorm wichtig – wir sind auf korrekte Daten angewiesen.“ 

Wofür werden die LKF-Daten verwendet?

  • Planung von Struktur, Abteilungen, Leistungen
  • Mittelverteilung
  • Effizienzanalysen
  • epidemiologische Analysen
  • Ergebnisqualitätsmessung
  • und vieles mehr

Welche drei medizinischen Informationen sind von zentraler Wichtigkeit?

  1. Hauptdiagnose
  2. relevante Zusatzdiagnosen
  3. medizinische Einzelleistung mit richtigem Leistungsdatum 

 

LKF

Das System der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) wurde von österreichischen Experten für die Abrechnung der stationären Spitalskosten entwickelt und ist seit 1997 im Einsatz.

LKF-Schulungen

Schulungen für Ärztinnen und Ärzte sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung zum Thema LKF-Kodierung gibt es zweimal pro Jahr, heuer noch im November. Dabei gibt es auch einen Ausblick auf die Neuerungen im Jahr 2014. Bei diesen Veranstaltungen können auch ganz konkrete Fragen gestellt werden:

  • LKF-Schulung für die Ärzte: 19.11.2013, 13:00–17:00 Uhr (siehe Bildungskatalog Seite 40)
  • LKF-Schulung für die Verwaltung: 19.11.2013, 09:00–13:00 Uhr (siehe Bildungskatalog Seite 41)